DIW Wochenbericht 32 / 2002, S. 527-536
Markus M. Grabka, Ellen Kirner
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Die geringe Geburtenrate in Deutschland wird die künftige gesellschaftliche und gesamtwirtschaftliche Entwicklung erheblich beeinflussen. Damit rückt auch die ökonomische Situation der Familienhaushalte in das Interesse der Öffentlichkeit. Immer häufiger wird gefordert - gestützt auf Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts -, Familien mehr und besser als heute mit staatlichen Maßnahmen finanziell zu fördern. Die neuesten Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen für das Jahr 2000, dass Haushalten mit jüngeren Kindern nach wie vor ein viel geringeres Einkommen zur Verfügung steht als kinderlosen Haushalten. Familienhaushalte - insbesondere die der Alleinerziehenden - sind finanziell umso schlechter gestellt, je jünger die Kinder sind. Will man aus verteilungs- und familienpolitischen Gründen diesen Einkommensrückstand verringern, sollten Eltern in der Phase des höchsten Zeitaufwands für die Betreuung und Erziehung der Kinder finanziell stärker als heute entlastet werden. Zugleich ist der Ausbau institutioneller Kinderbetreuung bereits im Kleinkindalter notwendig. Für Vorschul- und Schulkinder - und deren Mütter - sind ohnehin bedarfsgerechte Kindertageseinrichtungen wichtiger als ein Ausbau der finanziellen Förderung.
Themen: Verteilung, Ungleichheit, Steuern, Familie
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151158