Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2 / 2002, S. 215-229
Holger Bonin
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Dieser Beitrag untersucht die fiskalischen Gesamtwirkungen der Zuwanderung nach Deutschland mit Hilfe der demographisch basierten langfristigen Budgetmethode der Generationenbilanzierung. Zunächst wird für den Anfangsbestand der Einheimischen und Zuwanderer der Gegenwartswert aller individuell über den Lebenszyklus geleisteten Steuern und empfangenen Transfers abgeschätzt. Auf dieser Grundlage wird unter Berücksichtigung der marginalen Bereitstellungskosten öffentlicher Güter gezeigt, dass Einwanderung die öffentlichen Haushalte intertemporal direkt entlastet, wenn künftige Zuwanderer die fiskalische Leistungsfähigkeit der ansässigen Bevölkerung zügig erreichen. Darüber hinaus entstehen indirekte Vorteile für die einheimische Bevölkerung, weil die gegenwärtige Finanzpolitik langfristig nicht tragfähig ist. Eine Verbreiterung der Besteuerungsbasis durch Zuwanderung kann die zum Erhalt der staatlichen Zahlungsfähigkeit erforderliche Erhöhung der individuellen Finanzierungsbeiträge zum Staatshaushalt spürbar reduzieren.
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.71.2.215
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/99249