DIW Wochenbericht 40 / 2002, S. 657-668
Stefan Bach, Bernhard Seidel, Dieter Teichmann
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Es gibt Anzeichen für einen Steuerwettbewerb zwischen den Nationalstaaten um mobile Produktionsfaktoren: Viele OECD-Länder haben über einen längeren Zeitraum die Steuersätze auf Unternehmens- und Kapitaleinkommen sowie diejenigen auf hohe Arbeitseinkommen gesenkt. Insgesamt lässt sich im Vergleich der hier ausgewählten Länder allerdings eine systematische Aushöhlung oder ein Bedeutungsverlust der direkten Steuern nicht erkennen. Die in den meisten Ländern durchgeführten Reformen waren in erster Linie darauf gerichtet, über eine neutralere Besteuerung die Leistungsanreize zu erhöhen und die Lenkungswirkungen zu verringern. Der Abbau von Vergünstigungen bzw. die Verbreiterung der Bemessungsgrundlagen und die Verminderung der Steuertarife waren fast überall die Rezepte, wobei die Reformen teilweise von Nettoentlastungen begleitet wurden. Es gibt zudem keine grundlegenden Hinweise darauf, dass Veränderungen beim Verhältnis von direkten und indirekten Steuern nennenswerte Wirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben. Ein Ausstieg aus der direkten Besteuerung oder ein konsequenter Umbau zu einer stärkeren verbrauchsorientierten Besteuerung deuten sich nicht an. In diesem Bericht wird der Frage nachgegangen, welche Entwicklungslinien im Vergleich der Steuersysteme Deutschlands und wichtiger OECD-Länder zu erkennen sind und welche Motive den Änderungen zugrunde liegen.
Themen: Steuern
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151172