Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 1 / 2003, S. 25-35
Rolf G. Heinze, Wolfgang Streeck
get_appAufsatz Download (Verlag)
Der Beitrag thematisiert zunächst die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt und die spezifische Krise des deutschen Beschäftigungssystems (stabile Koinzidenz hoher Arbeitslosigkeit mit einer niedrigen Erwerbsquote). Ziel der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik müsste es sein, eine auch in anderen westeuropäischen Ländern zu beobachtende Beschäftigungsdynamik im Dienstleistungssektor zu entfalten. Eine wesentliche Barriere gegen die Dienstleistungsbeschäftigung (vor allem bei einfachen, gering produktiven Tätigkeiten) ist die "Kostenkrankheit", so dass eine Politik der Beschäftigungsexpansion die relativen Preise gerade von beschäftigungsintensiven Diensten reduzieren muss. Im Beitrag werden zwei Optionen näher diskutiert: einerseits die Senkung der Bruttolöhne von Arbeitnehmern, die nicht favorisiert wird, und andererseits die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge. Eine solche selektive Senkung der Beiträge auf niedrige Einkommen wird auch von anderen politischen Institutionen und Wissenschaftlern empfohlen. Dennoch sind (u. a. im "Bündnis für Arbeit") erhebliche Widerstände entstanden, so dass ein institutioneller Wechsel der Politik noch nicht stattgefunden hat.
Themen: Arbeit und Beschäftigung
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.72.1.25
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/99281