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Denn sie wussten, was sie taten: zur Reform der Sozialen Pflegeversicherung

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 1 / 2004, S. 158-174

Jasmin Häcker, Bernd Raffelhüschen

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Abstract

Die Notwendigkeit eines Reformbedarfs in der Sozialen Pflegeversicherung wurde von der "Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme" (Rürup-Kommission) zwar erkannt, jedoch durch Setzung unrealistisch optimistischer Rahmenbedingungen stark eingeschränkt. Mithilfe der Generationenbilanzierung kann gezeigt werden, dass allein durch diese Rahmensetzung das Nachhaltigkeitsproblem "Pflegeversicherung" bereits mehr als zur Hälfte quasi wegdefiniert wird. Zudem ist die eigentlich vorgeschlagene Politikmaßnahme der Kommission, das so genannte Modell des intergenerativen Lastenausgleichs, kaum in der Lage, eine Verbesserung in der langfristigen Finanzierbarkeit herbeizuführen. Anhand eines alternativen Ausphasungsmodells wird gezeigt, wie eine nachhaltige Situation durch eine private Pflegevorsorge erzeugt werden kann.

Although the necessity for reforming the German Long-Term Care Insurance (LTCI) was perceived by the "Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme" (Rürup-Kommission), it was embanked with the help of an unrealistic optimistic set of crucial parameters. Using the method of generational accounting, it can be shown that the pre-existing sustainability gap in the LTCI is more than halfway erased solely by these assumptions. Moreover, it is pointed out that the actual policy recommendation of the "Kommission" is hardly capable to improve the fiscal stance of the LTCI. By means of an alternative funding strategy to what was earlier a pure pay-asyou- go scheme, it can be shown how the policy makers could generate a truly sustainable situation.

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