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Infantilisierung von Armut begreifbar machen: die AWO-ISS-Studien zu familiärer Armut

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 1 / 2006, S. 77-88

Gerda Holz, Beate Hock

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Abstract

In diesem Beitrag werden das theoretische Konzept und ausgewählte empirische Forschungsergebnisse der AWO-ISS-Studien zu Kinderarmut vorgestellt. Durch eine Verbindung von Armuts- mit Kindheitsforschung wird eine Lücke in der bundesdeutschen Forschung gefüllt. Die Lebenslagen armer Kinder werden am Ende der Kindergartenzeit und dann noch einmal am Ende der Grundschulzeit mit der nichtarmer Kinder verglichen. Es wird deutlich, dass Armut schon im frühen Kindesalter mit einer deutlichen Einschränkung der kindlichen Lebenschancen einhergeht. Familiäre Faktoren - wie gemeinsame familiäre Aktivitäten - scheinen für die kindliche Lebenslage jedoch eine ähnlich große Rolle wie die materiellen Bedingungen des Aufwachsens zu spielen.

The article presents the theoretical framework and selected empirical results of the socalled "AWO-ISS-studies" on child poverty. The living conditions of poor children and non-poor children are compared both before primary and at the end of primary education. The study shows, that poverty goes along with a serious reduction in living prospects already in early childhood. Family related factors such as joint family activities seem to be of similar importance for the child´s wellbeing as its material conditions.

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