Vermögen in Deutschland wesentlich ungleicher verteilt als Einkommen

DIW Wochenbericht 45 / 2007, S. 665-672

Markus M. Grabka, Joachim R. Frick

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Abstract

Das private Vermögen in Deutschland ist vor dem Hintergrund der Erbschaftsteuerreform und der zunehmenden Privatisierung der sozialen Vorsorge verstärkt in den Blickpunkt der wirtschafts- und sozialpolitischen Diskussion gerückt. Mit den Ergebnissen der Vermögenserhebung im Rahmen des sozio-oekonomischen Panels (SOEP) steht nun erstmals eine Datenbasis zur Verfügung, mit der Höhe und Struktur des Geld- und Realvermögens sowie deren Verteilung auf Individuen in Deutschland im Jahr 2002 analysiert werden können. Die grundsätzliche Struktur dürfte sich seither nicht wesentlich verändert haben. Danach verfügen rund zwei Drittel der Bevölkerung ab 17 Jahren über kein oder nur ein sehr geringes Vermögen. Im Durchschnitt betrug das individuelle Netto- Vermögen im Jahr 2002 rund 81 000 Euro. Aufgrund der sehr ungleichen Verteilung liegt der Median, also der Wert, der die reiche Hälfte der Bevölkerung von der ärmeren trennt, nur bei etwa 15 000 Euro. Weitere Sozialstrukturanalysen zeigen große Unterschiede im individuellen Netto-Vermögen zwischen Männern und Frauen (96 000 Euro bzw. 67 000 Euro) sowie zwischen Personen ohne und mit Migrationshintergrund (87 000 Euro bzw. 47 000 Euro).

Markus M. Grabka

Senior Researcher in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel



JEL-Classification: D31;I31
Keywords: Wealth inequality, SOEP, Wealth composition, Inequality
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151550

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