Die Einkommenswirkungen und sozialpolitischen Folgen einer Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters unterscheiden sich stark nach der individuellen Erwerbsbiographie und der Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer. Mit Hilfe von Modellrechnungen zeigen wir, wie sich die Einkommenssituation von Rentnern mit unterschiedlichen Erwerbsbiographien durch die Einführung der gesetzlichen Rente mit 67 verändert. Ferner nutzen wir Daten des Scientific Use Files der Rentenzugangsstatistik 2006, um die Risikogruppen dieser Reform zu identifizieren. Die einfache Diagnose, dass die Rente mit 67 ein Rentensenkungsprogramm ist, kann nicht aufrechterhalten werden. Es zeigt sich vielmehr, dass das Armutsproblem, das der Rente mit 67 oft angelastet wird, in erster Linie ein Arbeitsmarktproblem darstellt.
The distributional effect of the increase in the compulsory retirement age depends markedly on the individual employment history and the labor market situation. Based on model simulations and administrative data (Scientific Use Files der Rentenzugangsstatistik 2006) we analyze the income effect increasing the compulsory retirement age from 65 to 67 in Germany and identify risk groups. We show that increasing the pensionable age is not the central reason for poverty of pensioners; this problem is mainly related to bad labor market situation of risk groups.
Themen: Verteilung, Ungleichheit, Rente und Vorsorge
JEL-Classification: C63;D31;H55
Keywords: Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters, Einkommenswirkungen, Altersarmut
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.80.2.61
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/99653