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Reform des Ehegattensplittings: nur eine reine Individualbesteuerung erhöht die Erwerbsanreize deutlich

DIW Wochenbericht 41 / 2011, S. 13-19

Stefan Bach, Johannes Geyer, Peter Haan, Katharina Wrohlich

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Abstract

Die gemeinsame Besteuerung von Ehepartnern im Rahmen des Ehegattensplittings ist nach wie vor ein großes Hemmniss der Erwerbsbeteiligung von verheirateten Frauen am Arbeitsmarkt in Deutschland. In ihrem aktuellen Finanzkonzept fordert die SPD, das Ehegattensplitting durch eine Individualbesteuerung mit Unterhaltsabzug zu ersetzen, entsprechend den bereits geltenden Regelungen für geschiedene Eheleute. Simulationsrechnungen des DIW Berlin zeigen, dass eine solche Reform nur geringe Verteilungs- und Arbeitsangebotseffekte hätte. Eine reine Individualbesteuerung dagegen würde nicht nur zu erheblichen Steuermehreinnahmen führen, sondern auch die Erwerbsbeteiligung von verheirateten Frauen deutlich erhöhen. Nimmt man das Ziel einer stärkeren Integration verheirateter Frauen in den Arbeitsmarkt ernst, müsste die Politik das derzeitige Ehegattensplitting durch eine reine Individualbesteuerung ersetzen.

Stefan Bach

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Staat

Johannes Geyer

Stellvertretender Abteilungsleiter in der Abteilung Staat

Peter Haan

Abteilungsleiter in der Abteilung Staat

Katharina Wrohlich

Leiterin in der Forschungsgruppe Gender Economics



JEL-Classification: H24;H31;J22
Keywords: Working incentives, joint taxation of couples, female labor supply
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/152206

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