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Deutsche forschungsintensive Industrie: Feuerprobe in der Krise bestanden?

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 3 / 2011, S. 35-54

Heike Belitz, Martin Gornig, Alexander Schiersch

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Abstract

Die Bedeutung der forschungsintensiven Industrie für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist in keinem anderen großen OECD-Land so hoch wie in Deutschland. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 kam es aber gerade in diesem Bereich zu starken Produktionseinbrüchen. Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit dies einen Einfluss auf die internationale Wettbewerbsposition der deutschen Industrie hatte. Dafür wird die Entwicklung der Wertschöpfung und der Arbeitsproduktivität in der forschungsintensiven Industrie analysiert. Die entsprechenden Daten stehen im internationalen Vergleich allerdings nur mit erheblicher zeitlicher Verzögerung zur Verfügung. Deshalb haben wir für Deutschland, die USA, Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien die Wertschöpfung und das Arbeitsvolumen mit Vorlaufindikatoren und Zeitreihenmodellen für die Jahre 2008 bis 2010 geschätzt. Die Ergebnisse weisen insgesamt darauf hin, dass die deutsche forschungsintensive Industrie die Krise gemeistert hat und ihre Spitzenposition im internationalen Vergleich behaupten konnte.

In Germany, unlike other OECD countries, research-intensive industries play a crucial role for overall economic growth. In the course of the 2008/2009 financial crisis these industries were hit especially hard by a sharp decline in production. This article studies how the crisis affected the international competitive position of German research-intensive industries by looking at the development of value added and labor productivity. Internationally comparable data on the subject, however, are only available with a time lag. Therefore, the respective data are estimated for Germany, the USA, Japan, the UK, France and Italy using time series models and leading indicators for the 2008 to 2010 period. Our results show that German research-intensive industries have successfully overcome the crisis and maintained its leading international position.

Alexander Schiersch

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Unternehmen und Märkte

Martin Gornig

Forschungsdirektor für Industriepolitik in der Abteilung Unternehmen und Märkte



JEL-Classification: O14;O40;O57
Keywords: Specialization, labor productivity, manufacturing
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.80.3.35

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/99658

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