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Zehn Jahre Riester-Rente: kein Grund zum Feiern

DIW Wochenbericht 47 / 2011, S. 3-14

Kornelia Hagen, Axel Kleinlein

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Abstract

Die Riester-Rente beziehungsweise die einzelnen Riester-Produkte haben sich seit ihrer Einführung zuungunsten von Sparern verändert. Verträge, die heute abgeschlossen werden, führen oftmals zu einer geringeren Rendite als 2001 vereinbarte Verträge. Insgesamt sind die Renditen aus gesellschaftlicher Sicht, das heißt, die Rentenleistungen bezogen auf den Sparbeitrag des Einzelnen plus staatliche Zulage, bei allen versicherungsförmigen Produkten sehr niedrig. Dafür verantwortlich ist neben den insgesamt rückläufigen Renditen am Kapitalmarkt insbesondere eine Reihe staatlich verordneter Zertifizierungs- und Kalkulationsregeln. Der Wegfall von Wechselkosten, eine standardisierte Kosteninformation, eine inhaltlich bewertende statt einer formalen Zertifizierung und die Regulierung der Kalkulation sind dringend notwendige Strukturreformen. Empfohlen wird zudem eine Einschränkung der Zahl der Produkte. Angesichts der Defizite des Riester-Systems spricht vieles für ein grundsätzliches Überdenken in der Altersvorsorgepolitik. Dabei darf auch eine zielgerichtete Reduktion oder gar ein Wegfall der besonderen öffentlichen Förderung kein Tabu sein. Die eingesparten Steuergelder könnten zur Stärkung der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung verwendet werden.



JEL-Classification: D18;D82;D91;E21;H55
Keywords: Private pension provision, Riester scheme, Funding principle, Welfare State
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/152227

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