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Einfach ist nicht immer gerecht : eine Mikrosimulationsstudie der Kirchhof-Reform für die Einkommensteuer

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 4 / 2011, S. 147-160

Max Löffler, Andreas Peichl, Nico Pestel, Hilmar Schneider, Sebastian Siegloch

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Abstract

In diesem Beitrag analysieren wir den aktuellen Einkommensteuervorschlag von Paul Kirchhof im Hinblick auf Zielkonflikte zwischen Steueraufkommen, Verteilungswirkungen und Effizienzgesichtspunkten. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass der aktuelle Kirchhof-Vorschlag politisch kaum durchsetzbar sein dürfte, da von ihm problematische Auswirkungen auf Staatshaushalt und Einkommensverteilung zu erwarten sind. Bei moderaten Auswirkungen auf das Arbeitsangebot führt das Kirchhof-Konzept zu Einnahmeausfällen im Umfang von rund 20 Milliarden Euro. Außerdem entfaltet es einen nicht unerheblichen Effekt auf die Einkommensungleichheit. Trotz Verbreiterung der Bemessungsgrundlage profitieren von einem niedrigen, einheitlichen Grenzsteuersatz ausschließlich die obersten zehn Prozent der Einkommensverteilung.

In this contribution we analyze Paul Kirchhof's income tax policy proposal with regard to conflicting goals of tax revenue, distributional effects and efficiency considerations. While effects on labor supply are moderate, the tax policy proposal reduces government budget revenue by 20 billion euros. Moreover, it has a considerable effect on income inequality. Despite broadening the tax base only the income distribution's top decile benefits from the proposed flat tax rate. Due to these problematic effects we conclude that the Kirchhof proposal is not politically enforceable.

Themen: Steuern



JEL-Classification: D31;H24;J21
Keywords: Tax simplification, Kirchhof, microsimulation, labor supply, income inequality
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.80.4.147

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/99675

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