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Financial Incentives for Low Carbon Investment: Dissertation

Externe Monographien

Anne Schopp

Berlin: TU Berlin, 2014, X, 102 S.

Abstract

Zur Bekämpfung des Klimawandels haben politische Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und regionaler Regierungsebene CO2-Reduktionsziele formuliert, die erhebliche Investitionen erfordern. Studien haben zahlreiche Marktbarrieren ermittelt, die diese Investitionen verhindern. Zur Überwindung dieser Barrieren wurden regulatorische, preis- und informationsbasierte Politikinstrumente implementiert. Bei der Umsetzung ergeben sich eine Vielzahl von Fragen im Hinblick auf die Effektivität dieser Instrumente, die gesteckten Ziele zu erreichen. Zwei bislang wenig erforschte Instrumente greift diese Dissertation auf: die Reformierung des Europäischen Emissionshandelssystems um kohlenstoffarme Investitionen zu fördern und die Verwendung öffentlicher Gelder zur Verbesserung der Energieeffizienz. Im Zentrum stehen dabei die Politikinstrumente und ihre Möglichkeiten, durch finanzielle Anreize kohlenstoffarme Investitionen zu stimulieren. Zunächst wird die Frage untersucht, wie das Volumen der überschüssigen Zertifikate im Emissionshandelssystem die Banking-Strategien der Marktteilnehmer und die dazugehörigen Diskontierungsraten beeinflusst. Anhand von Interviews mit Marktteilnehmern werden deren Banking-Strategien modelliert und der Überschuss quantifiziert. Entgegen den Annahmen früherer Studien, zeigen die Ergebnisse, dass die Strom- und Industriesektoren nur Zertifikate halten, die dem Volumen ihrer prognostizierten Produktion entsprechen, damit sie ihre Risikomanagement-Vorgaben einhalten können; darüber hinaus gehende Überschüsse müssen von spekulativen Investoren mit höheren Ertragsraten gehalten werden. Anschließend wird die Rolle von Zuschüssen und vergünstigten Darlehen zur Förderung kohlenstoffarmer Investitionen in nicht-EU ETS Sektoren analysiert. Dabei liegt der Fokus auf politischen Entscheidungsträgern und Banken, da sie als Intermediäre von zentraler Bedeutung für die Implementierung der Instrumente sind. So wird untersucht, inwieweit die Finanzierungspolitik des EU-Haushalts Anreize für politische Entscheidungsträger auf regionaler Ebene setzt, ihre Gelder in Einklang mit europäischen Zielen zu verwenden. Interviews zeigen, dass die Festlegung von finanziell verbindlichen Prioritätsachsen für die EU-Klima- und Energieziele ein effektives Instrument ist, um diese Ziele in den Entscheidungsprozess auf regionaler Ebene zu integrieren. Gleichzeitig wird deutlich, in welch hohem Maße die regionalen politischen Entscheidungsträger die Effektivität beeinflussen können, da sie nach der Genehmigung der EU-finanzierten Programme durch die Europäische Kommission weitgehend freie Hand haben bei deren Umsetzung. Abschließend werden anhand von Interviews mit Bankern deren Anreize modelliert, Darlehen für Energieeffizienz zu vergeben. Die Ergebnisse illustrieren die Notwendigkeit für Banken, einen gewissen Skaleneffekt zu erzielen, um die anfänglichen Transaktionskosten zu überwinden und um von der Portfoliodiversifizierung zu profitieren. Technische Unterstützung oder Förderdarlehen können zur Beschleunigung der Marktentwicklung beitragen.



Keywords: Investitionsbedingungen, Klimapolitik, kohlenstoffarme Investitionen, climate policies, investment requirements, low carbon investment
Externer Link:
https://opus4.kobv.de/opus4-tuberlin/frontdoor/index/index/docId/5032

Frei zugängliche Version: (pi)
http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:83-opus4-50321

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