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Welthandel hat Talsohle durchschritten - aber nur geringe Expansion in Europa

DIW Wochenbericht 11 / 1994, S. 153-158

Joachim Volz

Abstract

Die konjunkturelle Flaute in den westlichen Industrieländern scheint allmählich überwunden zu werden. Dabei verläuft die wirtschaftliche Entwicklung in den wichtigsten Industrieländern allerdings immer noch sehr differenziert. Im vergangenen Jahr reichten die Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts dieser Länder von -1,5 vH in Deutschland bis zu +3 vH in den USA. Mit dem Auslaufen der Rezession in Westeuropa wird sich diese Spanne 1994 zwar etwas verringern, die konjunkturelle Differenzierung wird aber weiter erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der weltwirtschaftlichen Leistungsströme haben. Zu berücksichtigen sind auch die Auswirkungen von starken Wechselkursveränderungen, die vor allem seit Herbst 1992 stattgefunden haben. So wird die kräftige Aufwertung des Yen die japanische Leistungsbilanz deutlich beeinträchtigen. In Europa könnte ein stärkerer Dollar die Ausfuhren stimulieren. Allerdings beträgt der Anteil der Ausfuhren von Waren in Drittländer an der Gesamtnachfrage des Europäischen Wirtschaftsraumes nur 6 vH. Fühlbare Impulse für die Konjunktur in Europa sind daher von der Expansion in den USA und in Südostasien kaum zu erwarten.

Themen: Konjunktur, Europa

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