DIW Wochenbericht 51/52 / 1985, S. 575-582
Jochen Bethkenhagen
Über ihren Primärenergieverbrauch macht die DDR nur sehr globale Angaben. Eine detailliertere Aufgliederung nach einzelnen Energieträgern und ihrer Herkunft wird vom DIW vorgenommen. Diese Werte sind Bestandteil einer Datenbank RGW-Energie; sie werden im wesentlichen aus den Produktions- und Außenhandelsangaben berechnet. Von 1979 an zeigen sich Differenzen zu den von der DDR veröffentlichten Verbrauchsangaben; sie betreffen in erster Linie Mineralöl. Die Abweichungen können als nicht ausgewiesener Reexport von Rohöl interpretiert werden. Diese Reexporte haben vermutlich ein Volumen von jährlich 5 Mill. bis 8 Mill. t erreicht; hinzu kommen Produktenexporte von 6 Mill. t. Der DDR ist es in den vergangenen Jahren gelungen, den spezifischen Energieverbrauch sowie den Verbrauch von Mineralöl deutlich - sogar unter die Importmengen aus der UdSSR - zu senken. Noch immer aber ist das Verbrauchsniveau sehr hoch, und die verstärkte Nutzung der Braunkohle erfordert hohe Investitionsaufwendungen und belastet die Umwelt.
Themen: Klimapolitik, Energiewirtschaft