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Investitionen des verarbeitenden Gewerbes in Berlin (West)

DIW Wochenbericht 26/27 / 1984, S. 311-318

Hans F. Titzmann, Wolfgang Watter

Abstract

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes Berlins wiederum nach den Investitionsausgaben im vergangenen und den Plänen für das laufende Jahr befragt; erhoben wurden darüber hinaus die zugrunde liegenden Investitionsmotive. Diese Untersuchung, die das Institut im zwanzigsten Jahr für den Senator für Wirtschaft und Verkehr durchführte, soll die wirtschaftspolitischen Instanzen ebenso wie die Unternehmer regelmäßig über das Investitionsklima in der Stadt informieren. Der Erhebung zufolge nahmen die industriellen Investitionen 1983 gegenüber dem Vorjahr um 13 vH zu und erreichten damit erstmals einen Betrag von 2 Mrd. DM; auch für das Jahr 1984 planen die Unternehmen Investitionsausgaben in dieser Höhe. Mittelfristige Vergleiche der industriellen Investitionstätigkeit in Berlin mit der im Bundesgebiet zeigen, daß die Investitionen innerhalb des Konjunkturzyklus der Jahre 1978 bis 1983 hier mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 11 vH mehr als doppelt so stark zugenommen haben wie dort (4,5 vH). Auch ein Niveauvergleich auf der Grundlage von Investitionsausgaben je Beschäftigten führt zu einem beträchtlichen und im Zeitverlauf zudem wachsenden Vorsprung Berlins: Die industrielle Investitionsintensität lag 1983 in Berlin strukturbereinigt um nahezu 90 vH höher als in Westdeutschland. Ein sicheres Indiz für einen in Berlin stärkeren Ausbau des Produktionspotentials ist dieser Investitionsvorsprung indes nicht. Ein Urteil über die Entwicklung des Produktionspotentials in Berlin ist nur im Rahmen einer branchengegliederten industriellen Anlagevermögensrechnung zu gewinnen, die auch die Nutzungsdauer der Investitionen berücksichtigt. Mit einer solchen Untersuchung, die zugleich Informationen über die Auslastung der Kapazitäten sowie die Kapitalintensität und Kapitalproduktivität der Fertigung in der Stadt vermittelt, ist das DIW vom Bundesminister für Wirtschaft beauftragt worden.

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