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Ausländer und Ausländerbeschäftigung in der Bundesrepublik Deutschland

DIW Wochenbericht 37 / 1982, S. 455-461

Ulrich Brasche, Siegfried Schultz

Abstract

Mit der weiteren Verschlechterung der Arbeitsmarktlage in der Bundesrepublik Deutschland hat sich das Problem der Ausländerfeindlichkeit verschärft. Über zwei Millionen ausländische Erwerbspersonen konkurrieren um die knapper gewordenen Arbeitsplätze. Dabei ist jedoch festzustellen, daß Ausländer überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind, daß sie durch Abwanderung auch zur Entlastung des Arbeitsmarktes beigetragen haben und vor allem Tätigkeiten ausüben, die von deutschen Arbeitskräften kaum angenommen werden. Zur Schlüsselfrage der Ausländerpolitik sollte nicht werden, ob die Ausländerquote zu hoch ist, sondern wie die Ausländer, die bereits lange hier leben, integriert werden können. Die Integration erfordert allerdings eine Begrenzung der Arbeitskräfteeinwanderungen, wobei aber die Familienzusammenführung nicht blockiert werden sollte. Durch weitere Eingrenzung des Familiennachzugs sowie finanzielle Förderung der Rückkehr könnte die Zahl der Ausländer wahrscheinlich nur wenig verringert werden. Die geringen Erfolgsaussichten wiegen die zu erwartenden humanitären, rechtlichen und außenpolitischen Probleme jedenfalls nicht auf. Zur Integration - auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten - gibt es keine Alternative.

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