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Mindestlohn, Verbraucherschutz, Global Food: Leibniz fördert DIW-Projekte mit insgesamt mehr als zwei Millionen Euro

Pressemitteilung vom 16. Dezember 2014

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat die finanzielle Unterstützung der Leibniz-Gemeinschaft für drei neue mehrjährige Forschungsprojekte gewonnen. Im sogenannten Leibniz-Wettbewerb wurde das Projekt „Global Food“ für die Förderung ausgewählt, das analysiert, wie drohende Engpässe im weltweiten Nahrungsmittelangebot vermieden werden können. Ebenfalls gefördert wird der von DIW-Abteilungsleiter Tomaso Duso initiierte Leibniz-WissenschaftsCampus „Berlin Centre for Consumer Policies“, der Ökonomen, Juristen, Politik- und Lebenswissenschaftler von sieben Berliner Institutionen zu den Themen Wettbewerbs-, Steuer- und Verbraucherschutzpolitik zusammenbringen soll. Ein Forschungsprojekt des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im DIW Berlin untersucht die Folgen des Mindestlohns in Deutschland. „Die Förderung dieser Projekte ist ein großer Erfolg und zeigt die thematisch breite Aufstellung unseres Instituts“, sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher.

Global Food: DIW Berlin untersucht Voraussetzungen für globale Ernährungssicherheit

Heute leben etwa 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Bis zum Jahr 2050 sollen es Schätzungen zufolge 9,6 Milliarden sein. Mit dem Bevölkerungswachstum steigt der Bedarf an pflanzlichen Lebensmitteln und Fleisch. Gleichzeitig werden aber immer mehr Agrarprodukte für die Energiegewinnung genutzt. Bis zum Jahr 2050, so schätzt die UN-Ernährungsorganisation FAO, wird der Bedarf an Agrarprodukten 70 bis 100 Prozent höher liegen als heute. Die Nachfrage droht schneller zu wachsen als das Angebot. Die Frage, wie drohende Engpässe im weltweiten Nahrungsmittelangebot vermieden werden können, steht im Zentrum des von Vanessa von Schlippenbach initiierten Forschungsprojekts „Global Food: Globale Ernährungssicherung – Herausforderungen für Produktion und Konsum“. Drei Jahre lang wird sie mit einem Team von Wissenschaftlern und internationalen Kooperationspartnern angebots- und nachfrageseitige Ansätze zur Vermeidung künftiger Lebensmittelknappheiten untersuchen. Grundlage bilden dabei sowohl theoretische als auch empirische Forschungsmethoden der Industrieökonomik.

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Berlin bekommt neues internationales Forschungsnetzwerk: „Berlin Centre for Consumer Policies“

Die Berliner Forschungslandschaft rückt näher zusammen – zumindest rund um das Thema Verbraucher. Insgesamt sieben Berliner Forschungsinstitutionen – drei Universitäten, zwei private Hochschulen und zwei Forschungsinstitute – werden sich an dem neuen Berlin Centre for Consumer Policies (BCCP) beteiligen. Über diesen interdisziplinären WissenschaftsCampus werden Ökonomen, Juristen, Politik- und Lebenswissenschaftler ihre Forschungen im Bereich Wettbewerbs-, Verbraucherschutz- und Steuerpolitik austauschen und koordinieren. Gleichzeitig soll das von Tomaso Duso, Leiter der Abteilung Unternehmen und Märkte am DIW Berlin, initiierte BCCP deutschen wie internationalen Politikern und Institutionen eine Plattform bieten, über die sie sich direkt mit herausragenden Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen austauschen und ihre Ratschläge einholen können.

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DIW Berlin und IAB schaffen Datenbasis zur Evaluation des Mindestlohns

Ab Januar 2015 wird die Längsschnittstudie SOEP im DIW Berlin gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg und der Universität Potsdam Daten zur Evaluation des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns erheben. Diese Daten werden von den Projektpartnern selbst analysiert und gleichzeitig allen interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung gestellt. Auch für die Einladung von Gastwissenschaftlern, die die Daten in Berlin auswerten wollen, stellt die Leibniz-Gemeinschaft Mittel zur Verfügung.

Für die Evaluierung des Mindestlohns wird der Fragenkatalog der SOEP-Erhebung erweitert, für die TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag des DIW Berlin 2015 rund 25.000 Personen in knapp 15.000 Privathaushalten befragt. Darüber hinaus werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erstmals in der SOEP-Erhebung auch qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung anwenden. Das heißt, im Rahmen von Fokusgruppen werden in mehreren Städten Deutschlands mit ausgewählten Befragten der Langzeitstudie ausführliche Gespräche über ihre konkrete Arbeitssituation nach Einführung des Mindestlohns geführt.

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