DIW Wochenbericht 23 / 1975, S. 178-183
Reiner Stäglin
Über die Abhängigkeit der einzelnen Wirtschaftszweige vom Export und damit auch den Einfluß der Auslandsnachfrage auf den Arbeitsmarkt der Bundesrepublik ist in letzter Zeit - insbesondere angesichts der derzeitigen Beschäftigungslage -häufig diskutiert worden; dabei wurde teilweise auch die indirekte Exportabhängigkeit erwähnt: Eine Reihe von Branchen, die selbst keine nennenswerten Exporte verzeichnen, können dennoch - nämlich über Vorleistungen für starke direkt exportabhängige Sektoren - von Schwankungen der Auslandsnachfrage maßgeblich betroffen sein. Das DIW hat unter Zugrundelegung der Input-Output-Rechnung in unregelmäßigen Abständen nicht nur die direkte, sondern auch die indirekte Abhängigkeit der Wirtschaft von der Ausfuhr quantifiziert; diese Berichterstattung wird im folgenden aktualisiert. Zwei Gründe sprechen dafür, der Untersuchung die Jahre 1970 bis 1974 zugrunde zu legen: Einmal sind 1970 die in der amtlichen Außenhandelsstatistik verwendeten Warensystematiken geändert worden, das gilt insbesondere für die Gruppierung der Ausfuhr nach dem Warenverzeichnis für die lndustriestatistik; zum anderen ist mit der im DIW soeben fertiggestellten Input-Output-Tabelle für 1972 eine Matrix vorhanden, die in der Mitte der fünf Berichtsjahre liegt, so daß der Ermittlung der indirekten Exportabhängigkeit eine aktuelle Technologie bzw . Interdependenz zugrunde gelegt werden kann - eine Tatsache, die der "Genauigkeit" der Ergebnisse zugute kommt.
Themen: Arbeit und Beschäftigung