Makroökonomische Wirkungen einer ökologischen Steuerreform in Deutschland im Vergleich

Eingestellte DIW Publikationen 4 / 1994, S. 428-433

Hans-Jochen Luhmann

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Abstract

In Deutschland sind im Sommer des Jahres 1994 drei Untersuchungen veröffentlicht worden, die unabhängig voneinander empirisch und modellgestützt die makroökonomischen Konsequenzen unilateraler steuerlicher Maßnahmen mit dem Ziel einer Reduktion von CO2-Emissionen behandeln. Zwei dieser Untersuchungen sind im Rahmen des Studienprogramms der Enquete-Kommission "Schutz der Erdatmosphäre" entstanden. In dem vorliegenden Aufsatz werden aus den drei genannten Untersuchungen geeignete Varianten gewählt. Sie genügen dem Kriterium der "Aufkommensneutralität" und können deshalb als Ausprägungen einer unilateralen ökologischen Steuerreform aufgefaßt werden. Betrachtet werden die Parameter Bruttoinlands- bzw. Bruttosozialprodukt, Volkseinkommen oder Konsum, Beschäftigung. Es zeigt sich, daß die an diesen Indikatoren gemessenen Wirkungen in der Regel übereinstimmend positiv und, sofern ausnahmsweise negativ, verhältnismäßig klein sind. Es wird anschließend untersucht, aus welchen Modellphilosophien heraus diese Ergebnisse verständlich sind sowie ob und weshalb sie Vertrauen verdienen. Zum Abschluß wird die besondere Verantwortung zweier korporativer Akteure, der der Geld- sowie der Tarifpolitik, die sich übereinstimmend als zentrale, ergebnisbeeinflussende "Randbedingung" ergibt, herausgearbeitet.

In Germany, in the summer of 1994, three studies were published which dealt - independently, using empirical methods and based on models- with the macroeconomic consequences of unilateral taxation measures with the aim of a reduction of CO2 emissions. Two of these studies were conducted within the framework of the research program me of the Bundestag study commission '' Protection of the Earth Atmosphere". This essay selects appropriate variants from the three studies. They meet the criterion of "Aufkommensneutralität" (revenue neutrality) and can therefore be understood as instances of a unilateral ecological tax reform. The focus is on the following parameters: gross national product, nationalincome or consumption, employment. It turns out that the consequences measured by these parameters are as a rule consistently positive and, in the exceptional cases where they are negative, relatively small. Subsequently, the model philosophies on the basis of which these results can be understood are studied, as well as the question whether, and why, they deserve our confidence. Finally, the special responsibility of two corporate actors, or sectors, is brought out, namely monetary policy and wage settlements between the industrial partners, which is unanimously named as being a central, influential "marginal condition".


Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/141075

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