Konjunkturbarometer

Aktuelle detaillierte Ergebnisse vom 29. April 2015

DIW Konjunkturbarometer April 2015: Aufschwung setzt sich fort, verliert aber allmählich an Fahrt

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau und deutet damit auf ein kräftiges Wachstum der deutschen Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2015 hin. Für das erste Quartal liegt das Barometer bei 104,9 Punkten und wird, den jüngsten Zahlen zufolge, für das zweite Quartal mit 106,8 Punkten noch übertroffen. Damit liegt das DIW-Konjunkturbarometer weiterhin deutlich über der neutralen Marke von 100 Punkten, die dem langjährigen mittleren Quartalswachstum von 0,3 Prozent entspricht. Die guten Konjunkturaussichten werden von positiven Signalen aus der Industrie und insbesondere dem Dienstleistungssektor für Februar und März getrieben. Letztere sind vor allem auf vorübergehende Effekte durch die niedrigen Energiepreise und die kräftige Konsumkonjunktur zurückzuführen. Für April deutet sich jedoch bereits ein leichter Tempoverlust an. Insgesamt rechnen die Konjunkturforscher des DIW Berlin mit einem kräftigen Wachstum in beiden Quartalen 2015 von jeweils 0,6 Prozent.


Wie in den vergangenen Monaten zeigt das DIW Konjunkturbarometer für das erste Quartal eine dynamische Entwicklung an. Auch für das laufende, zweite Quartal deutet es auf eine kräftige Konjunktur hin. Wachstumssignale kommen dabei zum einen aus dem Dienstleistungssektor, der von der kräftigen Konsumkonjunktur profitiert;  zu den ohnehin spürbaren Einkommenszuwächsen kommen derzeit Einsparungen aufgrund der niedrigen Energiekosten.  Darüber hinaus spiegeln sich die anhaltend guten Zahlen vom Arbeitsmarkt und die optimistische Stimmung an den Finanzmärkten in den guten Konjunkturaussichten wider. Zum anderen trägt mittlerweile auch die Industrie wieder stärker zur Expansion bei; hier dürfte sich auch die deutliche Abwertung des Euro bemerkbar machen.

 


DIW Konjunkturbarometer - historische Werte auf Quartalsbasis

Die guten Konjunkturaussichten werden vor allem von positiven Signalen im Februar und März getrieben. Die deutsche Wirtschaft ist damit zwar gut in das zweite Quartal gestartet – was sich in dem hohen Quartalsindex widerspiegelt, auf Monatsfrequenz liegt das Barometer für April jedoch deutlich niedriger. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass einige der konsumstimulierenden Effekte auslaufen: die Rentenausweitungen geben kaum noch Impulse und die Energiepreise steigen bereits wieder leicht. Entsprechend fallen die Beiträge aus den Dienstleistungsbereichen erheblich schwächer aus; die Erwartungen von Unternehmen und Konsumenten gleichermaßen haben sich zuletzt etwas eingetrübt. Hinzu kommt eine Abschwächung in der Bauwirtschaft, die bedingt durch gute Witterungsverhältnisse einen starken Jahresauftakt erlebte. In den darauffolgenden Monaten dürfte die Bautätigkeit daher geringer ausfallen. Die deutsche Wirtschaft wird weiteren Verlauf wohl etwas an Dynamik verlieren. Trotz des deutlichen Rückgangs liegt das monatliche Barometer aber auch im April mit knapp 35 Punkten nach wie vor deutlich über dem durchschnittlichen Niveau von 33 Punkten.


DIW Konjunkturbarometer - historische Werte auf Monatsbasis