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Wachstum der Weltwirtschaft bleibt schwach: Frühjahrsgrundlinien 2016

DIW Wochenbericht 11 / 2016, S. 203-211

Ferdinand Fichtner, Guido Baldi, Karl Brenke, Christian Dreger, Hella Engerer, Christoph Große Steffen, Michael Hachula, Malte Rieth, Thore Schlaak

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Abstract

Die Weltwirtschaft kommt nicht in Fahrt. Nachdem die globale Produktion im vergangenen Jahr mit 3,3 Prozent so langsam gewachsen ist wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr, dürfte sie in diesem Jahr auch nur um 3,3 Prozent zulegen – und damit weniger als zuletzt prognostiziert. Ursächlich hierfür ist vor allem die Entwicklung in den Schwellenländern. Die Konjunktur in China verliert weiter an Tempo. Überdies dämpfen in rohstoffexportierenden Ländern die niedrigen Exporterlöse die Aktivität. In den Industrieländern setzt sich das moderate Wachstumstempo hingegen fort – nicht zuletzt aufgrund gestiegener Kaufkraft, zu der auch gesunkene Energiepreise beitragen. Der Konsum ist hier nach wie vor wichtigste Wachstumsstütze, so dass sich die Lage auf den Arbeitsmärkten wiederum verbessert. Hingegen bleibt die Investitionstätigkeit verhalten. Auch vom Außenhandel sind nur geringe Impulse zu erwarten, da sich die Dynamik in den Schwellenländern im kommenden Jahr lediglich leicht erhöhen dürfte. Die Risiken für die Weltkonjunktur haben zugenommen. Insbesondere die gestiegene Unsicherheit an den Finanzmärkten könnte die Finanzierungsbedingungen verschlechtern. Im Euroraum besteht die Gefahr von Deflation.

The global economy is stalling. Global production increased by only 3.3 percent last year—the lowest growth rate since the financial crisis—and is expected to rise by only 3.3 percent in 2016 as well, which is lower than originally predicted. The reason for the sluggish growth lies primarily in the changes taking place in the emerging countries: the Chinese economy continues to lose momentum, and low export revenues in the commodity- exporting countries are hindering economic activity. In the industrialized countries, however, the moderate pace of growth continues, not least due to increased purchasing power, which is in turn partly due to the decreased energy costs. In these countries, consumption remains an important pillar of growth, and thus the labor market situation is also improving. By contrast, investment remains subdued and only minor stimuli are expected from net exports since the momentum in the emerging countries is likely to increase only slightly in the coming year. The risks to the global economy are skewed to the downside. Increased uncertainty in the financial markets could worsen financing conditions. The euro area is facing the risk of deflation.

Malte Rieth

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Makroökonomie

Hella Engerer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt

Themen: Konjunktur



JEL-Classification: E32;E66;F01
Keywords: Business cycle forecast, economic outlook
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/129763

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