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Deutsche Wirtschaft: Aufwärtstrend setzt sich fort, Brexit dämpft: Herbstgrundlinien 2016

DIW Wochenbericht 36 / 2016, S. 785-804

Ferdinand Fichtner, Karl Brenke, Marius Clemens, Simon Junker, Claus Michelsen, Maximilian Podstawski, Thore Schlaak, Kristina van Deuverden

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Abstract

Die deutsche Wirtschaft ist – auch dank des Außenhandels – zuletzt deutlich gewachsen und wird im Jahresvergleich kräftig, um 1,9 Prozent, zulegen. In den kommenden Quartalen dürften sich die Auswirkungen der Brexit-Entscheidung bemerkbar machen. Neben einer schwächeren Dynamik des privaten Konsums dürfte dies dazu beitragen, dass das Wachstum im Jahr 2017 wohl 1,0 Prozent betragen wird. Ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres profitiert die Industrie wieder von einer dynamischeren Entwicklung wichtiger Auslandsmärkte; im Jahr 2018 dürfte die deutsche Wirtschaft um 1,6 Prozent wachsen. Im gesamten Prognosezeitraum wird sich der Beschäftigungsaufbau wohl fortsetzen und der private Konsum das Wachstum stützen, wenngleich in geringerem Ausmaß. Die Arbeitslosenquote dürfte weiter sinken, von 6,1 und 5,9 Prozent in den Jahren 2016 und 2017 bis auf 5,8 Prozent im Jahr 2018. Die Inflation ist mit 0,5 Prozent in diesem Jahr erneut niedrig, liegt in den kommenden beiden Jahren mit anderthalb Prozent aber etwas höher. Die Unternehmensinvestitionen bleiben schwach und werden wohl erst im späteren Verlauf etwas an Tempo gewinnen. Der Finanzierungssaldo des Staates dürfte dieses Jahr auf 27 Milliarden Euro steigen, in den kommenden Jahren aber mit 15 beziehungsweise 16 Milliarden Euro niedriger ausfallen.

The German economy has been growing significantly recently, also due to strong foreign trade, and will experience a powerful increase of 1.9 percent in 2016. In the coming quarters, the drag of the Brexit decision should become noticeable. This will dampen the year-on-year growth rate in 2017 to 1.0 percent, alongside somewhat weaker private consumption dynamics. From the second half of 2017 onward, industry will start benefitting once again from a more dynamic development in key foreign markets, and in 2018, the German economy is expected to grow by 1.6 percent. Throughout the forecast period, the increase in employment should continue, and private consumption will contribute to growth—albeit at a somewhat slower pace. The unemployment rate should continue to drop: from 6.1 and 5.9 percent in 2016 and 2017 respectively to 5.8 percent by 2018. At 0.5 percent, inflation is low again this year, but at one-and-a-half percent, it will be higher in both 2017 and 2018. Corporate investment remains weak and won’t start picking up momentum until the end of next year, in view of accelerating global growth dynamics. The government surplus is expected to increase to 27 billion euros this year; however, the surplus will be smaller in the coming years, at 14 billion euros in 2017 and 16 billion euros in 2018.

Marius Clemens

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Provisorischer Bereich Prognose und Konjunkturpolitik

Thore Schlaak

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Provisorischer Bereich Prognose und Konjunkturpolitik

Claus Michelsen

Abteilungsleiter in der Provisorischer Bereich Prognose und Konjunkturpolitik

Kristina van Deuverden

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Vorstand

Maximilian Podstawski

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Provisorischer Bereich Prognose und Konjunkturpolitik

Simon Junker

Stellvertretender Abteilungsleiter in der Provisorischer Bereich Prognose und Konjunkturpolitik

Ferdinand Fichtner

Abteilungsleiter in der Provisorischer Bereich Prognose und Konjunkturpolitik

Karl Brenke

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Makroökonomie

Themen: Konjunktur



JEL-Classification: E32;E66;F01
Keywords: Business cycle forecast, economic outlook
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/146542

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