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Wann verursachen Niedrigzinsen Hauspreisblasen? Lehren aus einem systematischen Fallstudienansatz

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 1 / 2016, S. 125-138

Sebastian Dullien, Heike Joebges, Alejandro Márquez-Velázquez

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Abstract

Der Beitrag geht in einem systematischen Fallstudienansatz der Frage nach, inwieweit Niedrigzinsen empirisch Hauspreisblasen verursachen. Dafür werden in einem ersten Schritt für 16 OECD-Länder mit verfügbaren Daten Hauspreisblasen im Zeitraum seit 1985 definiert und Phasen besonders niedriger Zinsen (gemessen an Abweichungen von der Taylor-Regel) gemessen. Aus diesen Ländern werden drei Fälle ausgewählt, die im Detail untersucht werden. Dabei wird ein Fall verglichen, in dem niedrige Zinsen mit einer Hauspreisblase einhergingen (USA in den 2000er Jahren), ein Fall, in dem eine Hauspreisblase ohne niedrige Zinsen entstand (Großbritannien in den 2000ern), und ein Fall, in demüber längere Zeit niedrige Zinsen zu beobachten waren, ohne dass es zu einer Hauspreisblase kam (Österreich in den 2000ern). Aus der detaillierten Analyse wird dabei der Schlussgezogen, dass insbesondere Regulierungsänderungen zur Entstehung von Hauspreisblasen beitrugen. Gleichzeitig deuten die Fallstudien darauf hin, dass eine gute Regulierung und staatliche Eingriffe in den Immobilienmarkt auch bei Niedrigzinsen Hauspreisblasen verhindern können.

This article studies the relationship between the stance of monetary policy and housing price bubbles. Out of a sample of 16 OECD countries for which detailed housing data are available, we systematically select three case studies that represent the varying links between housing bubbles and the stance of monetary policy: The first case presents a country where a period of low interest rates has been followed by a house price bubble (US in the 2000s). The second case portrays a country in which a bubble emerged even though interest rates have been rather high (UK in the 2000s). The third case illustrates a country in which low interest rates have not been followed by a housing price bubble (Austria in the 2000s). The analysis of the different developments points to the role of regulatory changes as the main causes for bubble formation, indicating that sensible regulation and state intervention can prevent bubbles even in the face of low interest rates.



JEL-Classification: E44;R30
Keywords: House prices, monetary policy, asset price bubbles
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.85.1.125

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/170592

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