In der Präsentation wird ein Ausschnitt aus dem Promotionsprojekt vorgestellt, dessen übergreifende Fragestellung lautet, inwieweit eigenethnische Bezüge den Bildungserwerb von Zuwanderern und ihren Nachkommen befördern oder behindern und ggf. unter welchen Bedingungen eine Beförderung oder Benachteiligung eintritt. Die Begriffe eigenethnische Bezüge bzw. ethnische Einbettung umfassen dabei sowohl eigenethnisch geprägte Netzwerke und Gemeinschaften als auch Alltagskontexte, in denen sich Personen der eigenen Herkunftsgruppe und/oder ethnische Minderheiten bzw. Individuen mit Zuwanderungshintergrund konzentrieren. Es wird damit direkt an die innerhalb der Integrationsforschung geführte Auseinandersetzung über die Folgen der Pflege und Bewahrung eigenethnischer Orientierungen, Identitäten und Eigenschaften für die strukturelle Integration von Zuwanderern und ihren Nachkommen angeknüpft.
Aufbauend auf den theoretischen Überlegungen werden in der Präsentation empirische Ergebnisse zum Zusammenhang von ethnischer Einbettung und Bildungserfolg in der Sekundarstufe I sowie den zugrundeliegenden Mechanismen vorgestellt. Datengrundlage bildet das SOEP und die erstmalig befragten Jugendlichen, für die seit dem Jahr 2000 ein spezifischer Jugendfragebogen eingesetzt wird. Ein besonderer Schwerpunkt in der Präsentation liegt auf der Operationalisierung der ethnischen Einbettung in Form der Nachbarschaftszusammensetzung und der elterlichen Freundschaftsnetzwerke.