DIW Wochenbericht 41 / 2017, S. 914-924
Mila Staneva
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Studentinnen und Studenten, die nebenbei erwerbstätig sind, haben häufig nicht nur finanzielle Motive. Studienorientierte und qualifizierte Tätigkeiten bieten die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und frühzeitig Kontakt zum Wunscharbeitgeber zu knüpfen. Das könnte beim späteren Eintritt in den Arbeitsmarkt vorteilhaft sein. Umso wichtiger erscheint die Frage, ob die Art des Studentenjobs mit dem sozioökonomischen Hintergrund der Studierenden zusammenhängt. Die vorliegende Studie zeigt, dass es solche herkunftsbedingten Unterschiede zwar gibt, diese aber moderat sind. So haben Studierende mit Akademikereltern im Vergleich zu KommilitonInnen mit Eltern ohne Hochschulabschluss einen um fünf bis sechs Prozentpunkte geringeren Anteil an einfachen Studentenjobs. Diese Unterschiede lassen im Studienverlauf nicht nach und sind in Fächern, in denen die Studierenden konkreter auf einen Beruf zusteuern, dazu zählen etwa Medizin, Jura oder Lehramt, insgesamt stärker ausgeprägt. Mit Blick auf besser qualifizierte und studienorientierte Studentenjobs sind die Unterschiede nach Bildungsherkunft allerdings sehr klein. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Studierende aus nichtakademischen Familien häufiger eine berufliche Ausbildung absolviert haben und schon vor dem Start des Studiums eher Erwerbserfahrung gesammelt haben. Diese Faktoren hängen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen „guten“ Studentenjob zusammen und wirken dementsprechend sozialen Unterschieden entgegen.
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/170504