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Finanzsektor: Frauenanteile in Spitzengremien steigen langsamer als zu Beginn des Jahrzehnts – Geschlechterparität bleibt in weiter Ferne

DIW Wochenbericht 1/2 / 2018, S. 18-32

Elke Holst, Katharina Wrohlich

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Abstract

Der Frauenanteil in den Vorständen und Aufsichtsräten der 100 größten Banken in Deutschland ist im vergangenen Jahr jeweils leicht auf knapp neun beziehungsweise 23 Prozent gestiegen. Bei den 60 größten Versicherungen ist die Dynamik hingegen zum Erliegen gekommen: In beiden Gremien ging der Frauenanteil etwas zurück, auf gut neun beziehungsweise knapp 22 Prozent. Das DIW Berlin untersucht seit mittlerweile mehr als zehn Jahren, inwieweit Frauen in den Spitzengremien von Banken und Versicherungen vertreten sind. Einer Phase der Stagnation in den Jahren 2006 bis 2010 folgte anschließend bis 2014/2015 eine Zeit dynamischerer Zuwächse, bevor es anschließend größtenteils wieder langsamer bergauf ging. Eine lineare Fortsetzung der durchschnittlichen Entwicklung der vergangenen elf Jahre erscheint unwahrscheinlich, da die meisten Finanzunternehmen nach Erreichen der 30-Prozent-Zielmarke den Frauenanteil in Aufsichtsräten nicht weiter steigern. Forcieren könnte die Entwicklung eine Änderung der Unternehmenskultur. Hierzu gehören ambitionierte Ziele für mehr Frauen in Führungspositionen – auch unterhalb des Vorstands – und deren zeitnahe Umsetzung sowie eine modernere Unternehmensorganisation. So könnten neue Vorbilder entstehen und Geschlechterstereotypen abgebaut werden.

Katharina Wrohlich

Leiterin in der Forschungsgruppe Gender Economics



JEL-Classification: G2;J16;J78;L32;M14;M51
Keywords: board composition, board diversity, boards of directors, central banks, corporate boards, Europe, finance industry, financial sector, female directors, Gender gap, gender equality, gender quota, Germany, insurance companies, management, public and private banks, supervisory boards, women CEOs
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-1-2

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/173077

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