DIW Wochenbericht 10 / 2018, S. 173-179
Patricia Gallego Granados, Katharina Wrohlich
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Noch immer erhalten Frauen im Mittel geringere Löhne als Männer. Auf Basis einer neuen Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt dieser Bericht, dass sich die mittlere Lohnlücke, der Gender Pay Gap, von Vollzeitbeschäftigten in den letzten drei Jahrzehnten deutlich reduziert hat. Im Zeitraum 2010 bis 2014 lag sie bei 16 Prozent. Die Lohnlücke ist nach wie vor an den Rändern der Lohnverteilung sowie für Personen mit Kindern höher und steigt mit dem Alter an. Dies deutet auf weiterhin bestehende Schwierigkeiten für Frauen hin, aus dem Niedriglohnsektor aufzusteigen und insbesondere Positionen im Top-Segment zu besetzen. Zudem legen die deskriptiven Befunde negative Auswirkungen der ungleichen Aufteilung der Sorgearbeit auf die Lohnentwicklung nahe. Um den Ursachen des Gender Pay Gaps entgegenzuwirken, bedarf es vielfältiger gesellschaftlicher Veränderungen. Die Politik sollte bessere Rahmenbedingungen für eine geschlechtergerechtere Aufteilung der Erwerbsund Sorgearbeit setzen, beispielsweise durch eine Reform des Ehegattensplittings oder einen Ausbau der Partnermonate beim Elterngeld. Unternehmen sind gefordert, ihre Organisationsstrukturen konsequent daraufhin auszulegen, dass Chancengleichheit von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt gegeben ist.
Themen: Steuern, Gender, Familie, Arbeit und Beschäftigung
JEL-Classification: J16;J31
Keywords: Gender Pay Gap, Wage Distribution
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-10-1
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/176811