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„Das Rentenpaket sollte nicht daran gemessen werden, ob es Armutsprävention leistet“

Statement vom 13. Juli 2018

Zu den heute vorgestellten Rentenmaßnahmen der Bundesregierung meint DIW-Rentenexperte Johannes Geyer:

BlockquoteDas Rentenpaket verbessert die Absicherung der Rentnerinnen und Rentner durch unterschiedliche Maßnahmen. So ist die Verbesserung bei der Erwerbsminderungsrente zumindest für Neurenten ab 2019 ein wichtiger Schritt, um das Armutsrisiko zu reduzieren bei den Menschen, die ab einem gewissen Alter aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können. Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2025 hat indes kaum praktische Auswirkungen, da das Rentenniveau nach heutiger Schätzung bis 2025 nicht wesentlich unter diesem Niveau sinken wird. Die Mütterrente II ihrerseits ist wenig zielgenau, wie das DIW Berlin zuletzt gezeigt hat. Das Rentenpaket sollte insgesamt nicht daran gemessen werden, ob es Armutsprävention leistet, denn das ist nicht das ausdrückliche Ziel der Rentenpolitik. Wenn Menschen in Rente gehen, dann können sie meistens nichts grundlegendes mehr an ihrer Einkommensposition ändern. Wenn es darum geht, Altersarmut vorzubeugen, sind vor allem Maßnahmen gefragt, die den Menschen gute Einkommen während ihres Erwerbslebens sichern.

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Johannes Geyer
Johannes Geyer

Stellvertretender Abteilungsleiter in der Abteilung Staat

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