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„Wichtiges Signal für Freihandel und gegen Protektionismus“

Statement vom 17. Juli 2018

Zur Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Japan äußert sich Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

BlockquoteDas Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Japan ist ein wichtiges Signal für Freihandel und gegen Protektionismus und gegen den zunehmenden Nationalismus in der Welt. Das Abkommen zeigt, dass die EU handlungsfähig und wichtig ist, um europäische und auch deutsche Interessen in der Welt zu vertreten. Gerade Deutschland kann seine wirtschaftlichen Interessen nur mit einem starken, geeinten Europa im Rücken verteidigen. Die deutsche Wirtschaft wird einer der größten Gewinner des EU-Japan-Freihandelsabkommens sein, denn unsere Wirtschaft hängt stärker als andere von den Exporten ab. Trotzdem sollten die wirtschaftlichen Auswirkungen des Abkommens nicht überschätzt werden, denn die Handelszölle zwischen der EU und Japan sind bereits sehr gering und Japan verliert wirtschaftlich an Bedeutung. Deshalb sollte es in Zukunft das wichtigste Ziel der Europäischen Union sein, die Handelskonflikte mit China und den USA zu lösen. Es gibt auch berechtigte Kritik am Freihandelsabkommen mit Japan, da bei jedem Abkommen immer auch Kompromisse beim Verbraucherschutz und bei anderen wichtigen Themen gefunden werden müssen. Allerdings hat Japan sehr hohe Standards, so dass diese Kritik zwar berechtigt ist, aber nicht zu viel Gewicht erhalten sollte.

Themen: Europa , Märkte

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