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Hartz IV: starker Rückgang der Arbeitslosen, aber nicht der Hilfebedürftigen

DIW Wochenbericht 34 / 2018, S. 717-729

Karl Brenke

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Abstract

Die Zahl der Arbeitslosen, die Hartz IV beziehen, ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken – und zwar stärker als die Arbeitslosigkeit generell. Obwohl ein großer Teil davon – inzwischen fast zwei Drittel – nicht über eine Berufsausbildung verfügt, haben vor allem wegen der guten Konjunktur doch viele eine Beschäftigung gefunden. Die Zahl aller Hilfebedürftigen hat sich indes kaum verändert, seit 2011 blieb sie konstant. Das liegt zum Teil daran, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die ihren Verdienst mit Hartz-IV-Leistungen aufstocken müssen, kaum zurückgeht – trotz des gesetzlichen Mindestlohns. Vor allem aber macht sich ein starker Zuwachs an anerkannten Asylsuchenden bemerkbar. In diesem Zusammenhang hat auch die Zahl der bedürftigen Kinder zugenommen. In der politischen Debatte wird immer wieder gefordert, Hartz IV abzuschaffen. Überzeugende Alternativen sind allerdings nicht in Sicht. Initiativen, Hartz IV durch die öffentliche Förderung der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen zu ersetzen, greifen zu kurz, denn die Arbeitslosen stellen nur eine Minderheit der Bedürftigen.



JEL-Classification: J65;J68;I38
Keywords: Unemployment, receivers of welfare benefits
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-34-1

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/182122

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