Nanotechnologie in der Bevölkerung noch wenig bekannt. Deutsche sind aber nicht technikfeindlicher als andere Europäer

Pressemitteilung vom 7. November 2007

Die Nanotechnologie ist bisher noch weniger im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen als andere Zukunftstechnologien. Dieses Fazit zieht das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht. Obwohl jeder Zweite schon etwas von dem Begriff gehört hat, kann sich nur jeder Fünfte etwas Konkretes darunter vorstellen. Grundlage der Studie ist eine Sondererhebung im Rahmen der Langzeitstudie sozio-oekonomisches Panel (SOEP).
Generell äußert etwa ein Drittel der Bevölkerung stärkeres Interesse an Fragen von Wissenschaft und Technik. Der überwiegende Teil der Befragten nimmt aber eine ambivalente Haltung bei der Abwägung der Chancen und Risiken des wissenschaftlich-technischen Fortschritts ein. Damit liegen die Deutschen recht nahe am europäischen Durchschnitt und sind somit nicht ausgeprägt "technikfeindlich". Dies gilt auch für die Grundsatzfrage, ob Zukunftstechnologien auch dann vorangetrieben werden sollen, wenn ungeklärte Risiken damit verbunden sein könnten. Männer bezeichnen sich zu 50 Prozent als interessiert an Fragen von Wissenschaft und Technik, Frauen dagegen nur zu 16 Prozent. Das Interesse steigt mit zunehmenden Bildungsniveau, das Alter spielt dagegen keine große Rolle. Die Befragung zur Nanotechnologie offenbarte einen äußerst geringen Wissensstand in der Bevölkerung: Nur die Hälfte der Befragten hat den Begriff schon gehört, und ein erheblicher Teil davon kann keinerlei Angaben zu seiner Bedeutung machen. Wenn Angaben dazu gemacht werden können, ist es in jedem zweiten Fall nur ein sehr allgemeines Stichwort. Die Bewertung der Chancen und Risiken der Nanotechnologie ist sehr ähnlich der allgemeinen Bewertung von Wissenschaft und Forschung. Auch die Ausprägung der Kenntnisse über Nanotechnologie in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterliegt dem gleichen Muster.
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