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Soziale Schließung und Hierarchisierung.

Abgeschlossenes Projekt

Projektleitung

Jürgen Schupp

Projektzeitraum

1. Juli 2011 - 30. Juni 2015

Auftraggeber*innen

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kooperationspartner*innen

Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie

In diesem Teilprojekt wird die Genese und Wirkung individueller Heterogenität auf psychische Merkmale erweitert und ihr Zusammenwirken mit sozio-ökonomischen Merkmalen untersucht. Im Vordergrund steht die Frage, inwieweit kognitive und nichtkognitive Kompetenzen auf der einen Seite und verschiedene Dimensionen kulturellen und sozialen Kapitals auf der anderen Seite überlappen bzw. sich in ihrer Genese wechselseitig bedingen, und inwiefern beide für den Bildungs- und Lebenserfolg relevant werden. Tragen sie insbesondere zu frühen, wenig reversiblen Schließungen von Chancen, zur Kumulation von Bevorzugung und Benachteiligung bei? Damit werden zum ersten Mal zwei etablierte, bisher unverbundene Forschungstraditionen in ein Forschungsdesign integriert, in dem sie bis zu einem gewissen Grad gegeneinander konkurrieren. Gleichzeitig entsteht dadurch aber auch die Chance, jeweilige Wissensbestände zu integrieren.

Die Untersuchungen erfolgen nicht nur auf der Ebene des individuellen Lebenslaufs, sondern unter der Berücksichtigung der kontextuellen Bedingungen unterschiedlicher familialer Konstellationen, sozialer Netzwerke und Nachbarschaften, Bildungsorganisationen und Institutionen. Auf allen diesen kontextuellen Ebenen können soziale Schließungsmechanismen angesiedelt sein. Der besonderen Bedeutung der Herkunftsfamilie für die Genese sozialer Ungleichheiten wird dadurch Rechnung getragen, dass nicht nur die Stratifizierungsmerkmale von Herkunftsfamilien berücksichtigt wird, sondern auch die Pluralisierung familialer Lebensformen und die damit verbundenen Muster der Hierarchisierung von Familienpositionen und -rollen. Darüber hinaus werden nicht nur Unterschiede zwischen Familien untersucht, sondern auch die unterschiedliche Bedeutung ein und derselben Familie für verschiedene Familienmitglieder, insbesondere Geschwister in Abhängigkeit von Geschlecht, Altersabstand und Rangfolge.

Im Teilprojekt wird eine Fokussierung auf frühe Lebensphasen vorgenommen. Empirisch werden auf Basis der Entwicklung und Implementierung innovativer Operationalisierungen vor allem Lebensverlaufs-Kohortenanalysen auf Basis des SOEP und vergleichbarer Panelstudien anderer Länder durchgeführt, an erster Stelle des Child Development Supplement der Panel Study of Income Dynamics (PSID).

Kooperationspartner Universität Bielefeld:

Prof. Dr. Martin Diewald (Projektleiter)
Andrés Cardona (Wiss. Mitarbeiter)
Tobias Graf (Wiss. Mitarbeiter)
Till Kaiser (Wiss. Mitarbeiter)
Magdalena Osmanowski (Wiss. Mitarbeiterin)

DIW Team

Themen: Bildung , Ungleichheit

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