Die Vielfalt von geschlechtlichen Identitäten wie auch sexuellen Orientierungen repräsentieren ein gesellschaftliches Phänomen, das in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die soziale Lage von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans-, Inter- und queeren Menschen (LGBTIQ) betrifft dabei thematisch verschiedenste Bereiche des Lebens wie Familien, Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheit und viele mehr. Die Bedeutung geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierungen als ein Personenmerkmal wird durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) unterstrichen, in dem sie die gleiche Relevanz wie bspw. ethnische Herkunft, Alter oder Religion einnehmen. Trotz der Bedeutung der Thematik und der wachsenden Notwendigkeit der Berücksichtigung in Sozialberichterstattung und Forschung ist die empirische Dateninfrastruktur zur Untersuchung der Lebenslagen von LGBTIQ stark eingeschränkt und deutlich schlechter, als die zu anderen Merkmalen im AGG. In diesem Projekt zielen wir auf eine Verbesserung der Datenlage, der Forschung und des (Wissens-)Transfers zu lesbischen, schwulen, bisexuellen und Trans-Personen (LGBT) in Deutschland ab. Dazu werden in einem ersten Schritt Strategien entwickelt, verschiedene existierende Datenquellen miteinander zu kombinieren, um die Fallzahlen und damit das Analysepotenzial zu erhöhen. In einem zweiten Schritt wird diese Datenbasis um eine weitere Online-Befragung erweitert, deren thematische Schwerpunkte sich insbesondere auf die Arbeitsmarktbeteiligung sowie die sozialen Beziehungen und Netzwerke von LGBT-Personen beziehen.