Bericht vom 9. März 2021
Noch in der ersten Februarhälfte zeichneten sich Perspektiven für Schulöffnungen, die verbreitete Nutzung von Schnelltests und auch das Impfen von Kita- und Lehrpersonal ab. Die Infektionszahlen sanken. In diesem Zeitraum haben sich auch die Sorgen von Eltern um die Bildung und Zukunft der Kinder verringert. Eine leichte Verringerung zeigte sich auch bei den großen Sorgen um die Gesundheit der Kinder und die wirtschaftliche Situation der Eltern (siehe hier). In der zweiten Februarhälfte stagnierten die Infektionszahlen zunächst und stiegen dann sogar wieder leicht, aber stetig an. An den Plänen, Kita- und Lehrpersonal früher zu impfen, wird festgehalten, aber die angekündigte Priorisierung bei der Wiederöffnung der Kitas und Schulen wurde bei den angekündigten Lockerungen nicht in jedem Bundesland umgesetzt.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist zu beobachten, dass die Sorgen um die Bildung und Zukunft der Kinder zuletzt wieder deutlich gestiegen sind. 53 Prozent der Eltern machen sich große Sorgen um die Bildung, 54 Prozent um die wirtschaftliche Zukunft der Kinder. Die Zunahme geht insbesondere von Eltern mit älteren Kindern aus, die mit Ausnahme der Abschlussklassen in den bisherigen (angekündigten) Schulöffnungsschritten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Besonders ausgeprägt sind die Sorgen unter Eltern ohne einen Abiturabschluss: 60 Prozent der Eltern dieser Gruppe machen sich große Sorgen um die Bildung und Zukunft ihrer Kinder, unter Eltern mit Abitur beträgt der Anteil „nur“ 45 Prozent. Diese großen Unterschiede in den Sorgen um die Bildung und Zukunft der Kinder nach Bildungshintergrund der Eltern unterstützen auch die Hypothese vieler BildungswissenschaftlerInnen, wonach die Corona-Krise bereits existierende Bildungsungleichheiten wohl verstärkt.
Hingegen setzt sich der Trend fort, nach dem große Sorgen um die Gesundheit der Kinder abnehmen. Der Anteil sinkt um zwei Prozentpunkte auf nun 32 Prozent. Weiterhin macht sich etwa jedes vierte Elternteil große Sorgen um die eigene wirtschaftliche Lage. Aber auch hier zeichnen sich deutliche Unterschiede nach dem Bildungshintergrund der Eltern ab. Unter den Eltern ohne Abitur ist der Anteil mit großen Sorgen um die wirtschaftliche Situation mit 31 Prozent fast doppelt so hoch wie bei Eltern mit Abitur: Von diesen machen sich „nur“ 16 Prozent große Sorgen.
Mit Blick auf die Schließung aller Schulen und Kitas befürworten noch 40 Prozent der Eltern diese Maßnahme. Der Anteil der befürwortenden Eltern nimmt damit weiter leicht ab. Nach wie vor lehnen 57 Prozent der Eltern die Schließung ab. Die Ablehnung ist besonders groß unter Eltern von Kita- und Grundschulkindern, unter Eltern ohne Abitur und unter Müttern.
Die Zufriedenheit mit der Kinderbetreuung hat sich in der zweiten Februarhälfte deutlich erholt und liegt nun bei 5,4 Punkten (auf einer Skala von 0 = „ganz und gar unzufrieden“ bis 10 = „ganz und gar zufrieden“). Die Zufriedenheit hat am stärksten unter Eltern von Kita-Kindern zugenommen und geht mit der Ausweitung der Kindertagesbetreuung in vielen Bundesländern einher. Auch die Zufriedenheit mit dem Familienleben und dem Leben allgemein hat in dieser Gruppe in der zweiten Februarhälfte etwas zugenommen und liegt nun mit 7,3 Punkten (Familienleben) beziehungsweise sieben Punkten (Leben allgemein) etwa auf dem November-Niveau, also der Zeit, bevor Kitas und Schulen geschlossen wurden. Bei Eltern von Grundschulkindern und Eltern von älteren Kindern verändert sich die Zufriedenheit mit dem Familienleben und dem Leben allgemein kaum.
Themen: Familie , Wohlbefinden