Destination-Language Acquisition of Recently Arrived Immigrants: Do Refugees Differ from Other Immigrants?

Referierte Aufsätze Web of Science

Cornelia Kristen, Julian Seuring

In: Journal for Educational Research Online 13 (2021), 1, S. 128-156

Abstract

Im vorliegenden Beitrag werden Muster des Spracherwerbs von Neuzuwanderern beschrieben, welche in jüngerer Zeit nach Deutschland gekommen sind. Der Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich syrischer Geflüchteter mit Migranten aus Italien, Polen und der Türkei, die als Arbeitsmigranten, im Zuge der Familienzusammenführung oder für Bildungszwecke eingewandert sind. Die theoretischen Überlegungen beruhen auf einem allgemeinen Modell des Spracherwerbs,wonach drei zentrale Konstrukte beim Erlernen einer Sprache relevant sind: Exposure, Effizienz und Motivation (bzw. Anreize). Für die empirische Studiewerden Daten des ENTRA Projekts herangezogen („Aktuelle europäische Binnen- und Flüchtlingsmigration nach Deutschland: Zuzugsprozesse und frühe Integrationsverläufe“), im Rahmen dessen Informationen zu etwa 4,600 jungen Erwachsenen gesammelt wurden. Die Analysen belegen, dass die meisten Neuzuwanderer ihre Sprachkenntnisse im Zeitverlauf verbessern. Der Zuwachsunter syrischen Geflüchteten fällt dabei deutlicher als in den anderen Gruppen aus. Die für den Spracherwerb gegenwärtiger Neuzuwanderer gefundenen Zusammen hänge entsprechen in weiten Teilen den Befunden früherer Studien.Es wird geschlussfolgert, dass es sich beim Spracherwerb um ein allgemeines Phänomen handelt, das sich in unterschiedlichen Gruppen in ähnlicher Weise vollzieht. Die Schlüsselrolle beim Spracherwerb spielen die Sprachgelegenheiten. Außerdem zeigt sich, dass bestimmte Arten von Exposure, etwa der Besuch von Sprachkursen, für Personen, welche ansonsten über weniger Ressourcen verfügen, besonders vorteilhaft sind. Die Befunde belegen darüber hinaus, dass syrische Geflüchtete in stärkerem Maße als Neuzuwanderer aus anderen Gruppen von Sprachgelegenheiten profitieren, die sich aus der Teilnahme an Sprachkursen, aus dem Besuch von Bildungseinrichtungen oder aus einer Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt ergeben.

This article describes new immigrants’ levels of destination-language profi ciencyshortly after taking up residence in Germany. The focus lies on a comparisonof refugees from Syria with new arrivals from Italy, Poland, and Turkey, whocame as economic immigrants, for family reasons, or as students. The theoreticalaccount builds upon a well-established model of language acquisition, accordingto which language fl uency is a function of exposure, effi ciency, and incentives.The empirical study is based on data from the fi rst wave of the ENTRA project(“Recent Immigration Processes and Early Integration Trajectories in Germany”)that covers about 4,600 young adults. The analyses reveal that most individualsimprove their profi ciency over time. Syrians’ experience a faster learning curvethan those of other immigrant groups. The conditions identifi ed as relevant tolanguage fl uency largely refl ect the fi ndings of previous studies. They indicatethat language learning is a general process that, for the most part, does not differacross the four groups. Exposure is the major force driving language acquisition.There are also indications that certain kinds of exposure, such as attendinglanguage classes, are especially benefi cial for individuals with lower resourceendowments. In addition, Syrian refugees profi t more than other new arrivalsfrom increased levels of language exposure, such as from taking language courses,pursuing education or being active on the labor market.

Cornelia Kristen

Senior Research Fellow in the German Socio-Economic Panel study Department

Topics: Migration, Education



Keywords: New immigrants; refugees; language profi ciency; Germany;Neuzuwanderer; Gefl üchtete; Spracherwerb; Deutschland
DOI:
https://doi.org/10.31244/jero.2021.01.05

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