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Die Folgen der Corona-Krise für die Anwartschaften an die gesetzliche Rentenversicherung

Diskussionspapiere extern

Johannes Geyer

Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 2021, 39 S.
(Working Paper Forschungsförderung ; 216)

Abstract

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wirken sich kurzfristig erheblich auf den Arbeitsmarkt aus. Die Kurzarbeit ist massiv angestiegen und auch die Arbeitslosigkeit hat zugenommen. In diesem Bericht unter-suchen wir anhand des Dynamischen Mikrosimulationsmodells (DySiMo) des DIW Berlin die Folgen der Krise für die individuellen Rentenanwartschaften der älteren Erwerbsbevölkerung (Alter 50 bis 64 Jahre). Wir untersuchen, welche langfristige Bedeutung die soziale Absicherung während der Krise für die Alterseinkünfte hat. Dafür simulieren wir zwei Szenarien: ein Szenario ohne Krise und ein Szenario entlang des aktuellen Wirtschaftseinbruchs. Für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben die sozialen Sicherungsnetze bis-her im Wesentlichen funktioniert. Nach unseren Simulationen kommt es zu einem leichten Rückgang von etwa einem Prozent der Rentenanwartschaften in der betrachteten Bevölkerung. Die günstige Entwicklung er-klärt sich vor allem daraus, dass ein großer Teil der Beschäftigungseffekte durch den Einsatz von Kurzarbeit aufgefangen wurde und die Langzeitarbeitslosigkeit zwar zunimmt, aber nicht in einem Maße, dass davon breite Gruppen der Beschäftigten bedroht wären. Die Ergebnisse unterstellen allerdings eine relativ schnelle Erholung der Wirtschaft und des Arbeits-marktes. Sollte die Entwicklung hier negativer als erwartet verlaufen, ist mit stärkeren Rückgängen der Anwartschaften zu rechnen.

Johannes Geyer

Stellvertretender Abteilungsleiter in der Abteilung Staat

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