Nicht-referierte Aufsätze
Johannes Geyer, Peter Haan, Maximilian Schaller
In: IW-Trends 2 (2022), S. 141-146
Während das gesetzliche Rentenrecht eine für alle Versicherten einheitliche Regelaltersgrenze vorsieht, deuten empirische Befunde auf eine ungleiche Verteilung der Lebenserwartung hin. Je nach Einkommenshöhe, beruflicher Stellung, berufsbedingten gesundheitlichen Belastungen oder dem Geschlecht leben die Bürger unterschiedlich lang. Zu vermuten ist, dass deshalb auch die Rentenbezugsdauer der gesetzlich Versicherten entsprechend variiert. Dies wird in der öffentlichen Debatte vielfach als ungerecht angemahnt, weil daraus regressive Verteilungswirkungen entstehen können, die durch den Anstieg der Regelaltersgrenze bis auf 67 Jahre noch verstärkt werden. Daraus ließe sich die Forderung ableiten, bei der Regelaltersgrenze oder der Handhabung der Abschläge bei vorzeitigem Rentenbezug Differenzierungen einzuführen, die auf die soziodemografischen Hintergründe der Versicherten Bezug nehmen.
JEL-Classification: H55;J26;J32
Keywords: Rentenpolitik, Alterssicherung, Demografie
DOI:
https://doi.org/10.2373/1864-810X.22-02-07