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„Mit der Gaspreisbremse ist das eigentliche Problem der hohen Preise noch nicht gelöst“

Statement vom 10. Oktober 2022

Die Expertenkommission hat einen Vorschlag für eine deutsche Gaspreisbremse unterbreitet, die eine Einmalzahlung mit einer Deckelung der Gaspreise kombiniert. Karsten Neuhoff, Leiter der Abteilung Klimapolitik im DIW Berlin und Mitglied der Expertenkommission, kommentiert die Gaspreisbremse wie folgt:

BlockquoteDie vorgeschlagene Gaspreisbremse soll zum einen die Verbraucher*innen und Unternehmen entlasten, zum anderen aber auch Anreize zum Gassparen setzen, weil wir mindestens 20 Prozent Gas sparen müssen, um durch den Winter zu kommen. Für dieses Jahr ist eine einmalige Erstattung des Abschlags im Dezember vorgesehen, ab März werden Gaspreise für Verbraucher*innen dann auf 12 Cent pro Kilowattstunde beschränkt. Dadurch, dass aber nur 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gedeckelt sind, bleiben dabei die Anreize zum Gassparen aufrechterhalten. Insgesamt ist diese Lösung relativ leicht und schnell umzusetzen.

Mit der deutschen Gaspreisbremse ist aber das eigentliche Problem der enormen Kosten durch hohe Großhandelspreise noch nicht gelöst. Daher ist es zentral, die vorgeschlagenen Maßnahmen in ein europäisches Maßnahmenpaket zu integrieren. Nur auf europäischer Ebene können wir die Kosten tatsächlich reduzieren. Dazu halte ich einen europäischen Preisdeckel auf den Großhandelsmarkt für eine wirksame Möglichkeit. Er beschränkt die Einkaufskosten für Gas. Der Vorschlag der deutschen Gaspreisbremse zeigt, dass es möglich ist, die notwendigen Anreize zum Gassparen zu erhalten. Somit können Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit in Einklang gebracht werden.

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