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Energieverbrauch durch Heizen und Klimatisierung von Haushalten sowie Entscheidungen zu Wärmesanierungen

Aktuelles Projekt

Projektleitung

Karsten Neuhoff

Projektzeitraum

1. November 2022 - 31. Oktober 2024

Zuwendungsgeber

DIW Berlin - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

Der Energieverbrauch für das Heizen von Haushalten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Kurzfristig ist die Einsparung von Gas - und damit von Wärme - zu einem zentralen politischen Ziel in der derzeitigen Energiekrise geworden. Nur wenn die Haushalte genügend Gas einsparen, kann eine Einschränkung der industriellen Gasnachfrage vermieden werden. Gaseinsparungen verringern zusätzlich die Knappheit auf den Märkten und sind somit ein wichtiger Bestandteil zur Abmilderung des Gaspreisanstiegs - während gleichzeitig ein geringerer Wärmebedarf die Kosten direkt senkt. Parallel dazu erfordert der Übergang zur Klimaneutralität eine Umstellung auf klimaneutrale Energiequellen, in erster Linie Wind, Sonne und Biomasse, neben den weitgehend ausgeschöpften Wasserkapazitäten. Die für Wind- und Solarenergie zur Verfügung stehenden Flächen sind stark begrenzt - ein Kernelement wird daher eine deutliche Verringerung des Wärmebedarfs sein, vor allem durch eine Kombination aus besserer Gebäudedämmung und dem Verhalten der Bewohner*innen.

Auf Grundlage einer umfangreichen Literaturbasis zu den fördernden und hemmenden Faktoren, die die Energienachfrage in Wohngebäuden sowie Entscheidungen über thermische Nachrüstungen bestimmen, wird in diesem Projekt analysiert, wie Haushalte auf politische Instrumente zur Unterstützung dieser Entscheidungen reagieren. Das Projekt wird drei Fragen beantworten, beginnend mit einer Analyse der Auswirkungen verschiedener Gaspreisstrategien auf den Gasverbrauch der Haushalte auf Gemeindeebene. Ergänzt werden soll dies durch eine Analyse zur Rolle und Häufigkeit von Informationstreatments zum Gasverbrauch in strukturell und thermisch vergleichbaren Wohngebäuden. Während bei den eher normalen Energiepreisen thermische Nachrüstungen von den Haushalten, insbesondere von Nichteigentümer*innen, möglicherweise nicht gewünscht wurden, könnte sich dies nach den gestiegenen Heizkosten geändert haben. Daher werden wir auch die Interessen und Sorgen von Mieter*innen und Hauseigentümer*innen bei der thermischen Sanierung und die Rolle des deutschen Mietrechts bei der Erleichterung oder Behinderung dieser Entscheidungen untersuchen. Als übergreifende Komponente wollen wir mit diesem Projekt herausfinden, ob nationale Zielvorgaben und andere energetische Belange dazu beitragen, eine soziale Norm für energiesparendes Verhalten zu schaffen.

Das übergeordnete Ziel dieser Studie ist es, die Dynamik hinter dem Energiesparverhalten der Haushalte zu verstehen. Unsere Ergebnisse werden den politischen Entscheidungsträger*innen Aufschluss darüber geben, wie sie ihre Politik effektiv gestalten können, um kurzfristig Gaseinsparungen zu erzielen und das Verhalten der Haushalte langfristig zu ändern. Als Ergebnis dieser Studie wollen wir unsere Ergebnisse in einem DIW-Wochenbericht zusammenfassen, einen Artikel in einer Fachzeitschrift mit Peer-Review vorbereiten und veröffentlichen und Briefs erstellen, die an politische Entscheidungsträger weitergegeben werden sollen.

DIW Team

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