Interview vom 1. Dezember 2022
Der Beitrag erschien im Tagesspiegel.
Nach der Auffassung der bayerischen Arbeitsministerin Scharf dient eine Verlängerung der täglichen Höchstarbeitszeit der Wirtschaft. Der Arbeitsmarktexperte Karl Brenke vom DIW ist skeptisch.
Tagesspiegel: Herr Brenke, Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf möchte mehr als die bisher zulässigen zehn Stunden Arbeitszeit am Stück pro Tag zulassen. Ist das ein sinnvoller Vorschlag, um die anfallende Arbeit am Bau, in der Gastronomie oder im Tourismusbereich zu bewältigen?
Karl Brenke: Wir haben noch ein gute Konjunktur. Aber am Bau flacht sie ja schon merklich ab. Auch im Tourismus bleibt die Entwicklung abzuwarten. Das Problem liegt aber nicht darin, dass wir zu kurze Arbeitszeiten haben. Es mangelt an Arbeitskräften. So gibt es dummerweise die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen ohne Abschläge mit 63 Jahren aus dem Arbeitsleben zu gehen. Dadurch ist dem Arbeitsmarkt Potenzial entzogen worden. Zur vorzeitigen Rente war in der Vergangenheit auch von der CSU keine Kritik zu hören.
Das ganze Interview finden Sie im Tagesspiegel.
Themen: Arbeit und Beschäftigung , Produktivität , Wohlbefinden