Wealthy, Wealthier, Wealthiest – The Role of Inheritances and Parental Background for the Structure of the Wealth Distribution and Top Wealth

Aktuelles Projekt

Projektleitung

Prof. Martin Biewen (Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung)
Prof. Dr. Carsten Schröder (SOEP)

Projektzeitraum

1. Oktober 2024 - 31. Mai 2026

Zuwendungsgeber

Fritz Thyssen Stiftung

Wie entsteht und wie reproduziert sich in der deutschen Bevöl­kerung Reichtum (insbesondere) am oberen Ende der Vermögensverteilung? Die neue und weltweit einzigartige SOEP-Sonderstichprobe vermögender Privatpersonen in Deutschland (SOEP-P) umfasst über 1.100 Netto-Euro-Millionäre (, wobei die reichste Person über mehr als 130 Millionen Euro verfügt,) und ist in die SOEP-Hauptstichprobe deutscher Haushalte (SOEP-Core) vollständig integriert – somit können erstmals vergleichbare Analysen zu Hochvermögenden und dem Rest der Bevölkerung realisiert werden.

Das Projekt gliedert sich in vier Arbeitspakete:

Arbeitspaket 1): Korrelationsanalyse der individuellen Positionen in der Netto-Vermögensverteilung:

Mittels moderner Methoden des maschinellen Lernens wird explorativ untersucht, was Indivi­duen im oberen Bereich von Individuen im mittleren und unteren Bereich der Verteilung unterscheidet. Dazu wird eine grobe Einteilung der Vermögensverteilung in Segmente vorgenommen – die niedrigsten 50 Prozent, die nächsthöheren 25 Prozent (obere Mittel­klasse), die nächsthöheren 24 Prozent (Wohlhabende) und das oberste ein Prozent.

Arbeitspaket 2): Kontrafaktische Vermögensverteilungen – die Rolle von Erbschaften und Nachlässen:

Unter Nutzung kontrafaktischer Argu­mente wird der Einfluss von Erbschaften und Nachlässen untersucht: Wie würde die Vermögensverteilung aussehen, wenn es keine Erbschaften gäbe oder diese anders verteilt wären? Ein weiterer Schwer­punkt liegt auf der Unterscheidung zwischen relativen und absoluten Vermögensunter­schieden. Diese Erkenntnisse sind für Deutschland vor allem mit Blick auf die Bedeutung des hiesigen Mittelstandes und seinen zahlreichen Familienunternehmen und Anteilen an Großunternehmen interessant.

Arbeitspaket 3): Elterliche Charakteristika und die Vermögensverteilung: Eine Wechselwirkungsanalyse:

Mithilfe einer Mediationsanalyse werden verschiedene Faktoren für individuelles Vermögen unterschieden – einerseits Faktoren, die bereits vor dem Erwachsenenalter festge­legt sind (zum Beispiel individuelle Eigenschaften oder elterlicher Hintergrund), und andererseits Faktoren, die durch individuelles Verhalten beinflussbar sind (zum Beispiel Bemühungen bei der Qualifizierung, Berufswahl, Spar-/Investitionsverhalten).

Arbeitspaket 4): Synthese, politische Schlussfolgerungen und Weitergabe der Ergebnisse:

Die Ergebnisse werden zusammengefügt und im Lichte aktueller Debatten über Ungleichheiten interpretiert sowie politische Optionen abgeleitet und aufgezeigt.

Wer sind in Deutschland „die Reichen“? Ist Vermögen in Deutschland in erster Linie passiv (Halten von Wertpapieren) oder aktiv (Unternehmertum)? Wie unterscheidet sich Deutschland von anderen Ländern wie den USA, und welche Schluss­folgerungen ergeben sich daraus? Inwiefern wird der soziale Zusammenhalt durch absolute oder relative Unterschiede beeinflusst? Zu welchem Grad geht die Vermögensverteilung auf unterschiedliche Chancenver­teilung zurück?

Die Aufbereitung und Weitergabe der Ergebnisse erfolgt im Sinne vor allem einer Politikberatung für die Themenfelder „Steuerpolitik“, „Anreize zur Vermögensbildung“ und „sozialer Zusam­menhalt“.

DIW Team

Themen: Familie , Verteilung

Kontakt

Carsten Schröder
Carsten Schröder

Bereichsleitung Angewandte Panelanalysen in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel

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