„Don’t change the women – change the system”

O-Ton
"Don't change the women – change the system” - Was es für Gleichstellung braucht

Elke Holst ist Pionierin der Genderforschung am DIW Berlin. In einer neuen Folge des DIW-Podcasts Wirtschaft bewegt – 100 Jahre DIW Berlin spricht Holst, die 32 Jahre am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin tätig war und maßgeblich den Forschungsbereich Gender Studies etablierte, über Geschlechterungleichheiten in Wirtschaft und Wissenschaft, über das von ihr mitentwickelten Mangerinnen-Barometer und über den Sinn und Zweck Quotenregelungen.

„Ich habe immer gesehen, dass Frauen weniger Geld verdienen als Männer, dass es fast nur Männer in den hohen Professuren gab und deshalb das ein sehr wichtiges Forschungsthema ist, das zu erklären. Warum kommen da eigentlich nicht Frauen in diese Position?“, erklärt die Ökonomin ihren Ansatz im Podcast. Ihre Forschung zielte genau darauf ab: Sie wollte erklären, warum Frauen weniger Führungspositionen innehaben und weniger Geld verdienen. Als Wegbereiterin der Gender Studies in der Ökonomie zählten für sie Transparenz und Fakten. Die Einführung von Quoten in Aufsichtsräten und Vorständen sah sie als bedeutenden Fortschritt.

Elke Holst spricht 2017 beim DIW Women’s Finance Summit.
© Florian Schuh/DIW Berlin

Trotz ihrer Erfolge bleibt sie realistisch und geht davon aus, dass vollständige Gleichstellung noch lange nicht erreicht wird. Die Ökonomin betont die Bedeutung von Bildung und Aufklärung, um junge Frauen vor Rückschritten in traditionelle Rollenbilder zu schützen. Ihr Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass nur harte Fakten und kontinuierlicher Druck echte Veränderungen bewirken können. „Don’t change the women, change the system“ bleibt auch weiterhin ihr Ansatz dabei.

Der Podcast Wirtschaft bewegt – 100 Jahre DIW Berlin erzählt Geschichten aus 100 Jahren Wirtschaftsforschung am DIW Berlin. In dieser Folge moderiert der Journalist Erich Wittenberg den Podcast mit Elke Holst.

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