Abkopplung von Russland: Wie weit sich die EU bei Gas und Öl gelöst hat

Referierte Aufsätze Web of Science

Hella Engerer

In: Osteuropa 74 (2024), 11-12, S. 215-228

Abstract

Mit der Invasion Russlands in die Ukraine im Februar 2022 wurde die Abhängigkeit der Europäischen Union von Energieimporten aus Russland offenbar. Die EU-Kommission reagierte mit dem Programm „REPowerEU“. Es hat zum Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden, die europäische Energieversorgung zu diversifizieren, die Energieeffizienz zu erhöhen und die Energiewende durch den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Ein Zwischenfazit der EU-Kommission im Jahr 2024 ergibt, dass die kurzfristige Abwendung einer Erdgas-Versorgungskrise gelungen ist Doch nach dem Krisenmodus kommt der Ausbau der erneuerbaren Energien und der dafür notwendigen Infrastruktur nur schleppend voran. Nationale Interessen, wenig Koordinierung unter den Mitgliedsländern, komplexe Finanzierungsstrukturen und bürokratische Hürden erschweren die Umsetzung der langfristigen Ziele. Bis heute fehlt eine kohärente EU-Energiepolitik.

Hella Engerer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt



Keywords: Energiesicherheit, Erdöl, Erdgas, Russland Europäische Union, erneuerbare Energien
DOI:
https://dx.doi.org/10.35998/oe-2024-094

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