Direkt zum Inhalt

Deutschland hat Spitzenposition bei Hochtechnologie – und könnte deshalb gestärkt aus der Krise hervorgehen

Pressemitteilung vom 11. März 2009

Kein anderes Industrieland ist in so vielen forschungs- und wissensintensiven Branchen führend wie Deutschland. Vom weltweiten Konjunktureinbruch ist Deutschland zwar als Exportnation wegen des weltweiten Rückgangs der Nachfrage nach Investitionsgütern besonders betroffen. Die Breite des Produktportfolios der deutschen Wirtschaft spricht aber dafür, dass Deutschland gestärkt aus der Krise hervorgehen wird. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in einer aktuellen Studie. "Was kurzfristig ein Problem ist, könnte mittel- und langfristig ein Vorteil sein", fasste DIW-Industrieökonom Martin Gornig zusammen. Auch Deutschlands Rückstand bei Finanzdienstleistungen könnte sich angesichts der Krise als Vorteil erweisen.
In keinem anderen Industrieland ist der Anteil der Wertschöpfung, der auf die Produktion forschungsintensiver Güter und wissensintensiver Dienstleistungen entfällt, höher als in Deutschland. Dabei besitzt Deutschland in den forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftsbereichen eine besonders breit gefächerte Basis. So hat es nicht nur im Fahrzeugbau, sondern auch in der Chemie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, in der Medizin- und Messtechnik sowie in den unternehmensorientierten Dienstleistungen ausgeprägte Wettbewerbsvorteile. Zudem unterscheidet sich das Produktionsportfolio von dem der wichtigen traditionellen Handelspartner beträchtlich. Vielfach ergänzen sich sich sogar die Produktionsstrukturen, zum Beispiel im Vergleich mit den USA und teilweise auch mit Japan. Im Gegensatz zu Deutschland sind andere Länder oft auf nur wenige Technologiebereiche spezialisiert und haben deutlich schlechtere Chancen, längere Zeit durchzuhalten. Somit bestehen gute Entwicklungsmöglichkeiten für die deutsche Wirtschaft bei wieder anspringender Weltkonjunktur. "Voraussetzung für einen Ausbau der Spitzenposition ist jedoch, dass die Unternehmen unvermindert weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren – auch dann, wenn damit kurzfristig keine Erlöse zu erzielen sind", sagte Martin Gornig. Technologische Spezialisierung sichert Wachstumschancen. Von Heike Belitz, Marius Clemens und Martin Gornig. In: Wochenbericht 11/2009

Links

keyboard_arrow_up