Current Project
Die Vermögensungleichheit hat in vielen OECD-Ländern in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Intergenerationale Prozesse der Vermögensreproduktion, die bewirken, dass erwachsene Kinder ähnliche Vermögenspositionen wie ihre Eltern zu einem ähnlichen Alter besetzen, sind besonders zentral, um die Entstehung von Ungleichheiten zu verstehen, weil u.a. Vermögen direkt über Generationen hinweg weitergegeben werden kann. Dies widerspricht normativen Vorstellungen von meritokratischen Idealen in liberalen Gesellschaften.
Trotz der zentralen Bedeutung der intergenerationalen Reproduktion von Vermögen weist der aktuelle Forschungsstand zum Thema erhebliche Lücken auf. Erstens hat sich bisherige Forschung auf direkte Vermögenstransfers, z.B. in Form von Vererbung, verengt. Direkte Transfers sind aber nur ein Teilaspekt der Reproduktion und deren alleinige Berücksichtigung kann zu einer deutlichen Unterschätzung von Vermögensreproduktion führen. Zweitens kann die Reproduktion von Vermögen maßgeblich durch sozio-demographische Bedingungen, d.h. durch sozial strukturierte Partnerwahl, Fertilität und Mortalität, beeinflusst werden. Im geplanten Forschungsprojekt werden die Prozesse der intergenerationalen Reproduktion von Vermögensungleichheit in Deutschland auf Basis des SOEP untersucht.
Die beiden übergreifenden Forschungsfragen lauten: