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Alterssicherung: Gesunkene Zufriedenheit und Skepsis gegenüber privater Vorsorge

Pressemitteilung vom 26. Mai 2004

Nach den Ergebnissen des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) hat die Zufriedenheit der Bürger im erwerbsfähigen Alter mit der Alterssicherung von 1992 bis 2002 deutlich abgenommen. Der Anteil der Zufriedenen ging von 37 % auf 25 % zurück. Umgekehrt ist der Anteil der Unzufriedenen von 30 % auf über 40 % gestiegen, so der aktuelle Wochenbericht des DIW Berlin 22/2004.
Besonders unzufrieden zeigte sich die jüngeren Generationen. Diese Ergebnisse deuten auf einen Vertrauensverlust insbesondere bei den jüngeren Beitragszahlern hin. Ihnen scheint es unklar zu sein, in welchem Ausmaß sie selbst noch Nutznießer des Systems sein werden und inwiefern ihre heutigen Einzahlungen zu einer angemessenen Rente im Alter führen.
Die allgemeine Unzufriedenheit mit der Alterssicherung führt aber keineswegs – wie vielleicht hätte vermutet werden können – zu einer stärkeren Präferenz für eine marktwirtschaftlich organisierte Vorsorge. Im Gegenteil, gerade diejenigen, die mit ihrer Altersvorsorge unzufrieden sind, erwarten vom Staat eine größere Kompetenz bei der Absicherung des Erwerbsunfähigkeits- und Altersrisikos. Das DIW Berlin kommt daher zu dem Ergebnis, dass aufgrund des Misstrauens gegenüber privatwirtschaftlich organisierten Vorsorge staatliche Zuschüsse für die Riester-Rente keine adäquate Lösung zur Kompensierung der Sicherungslücken der gesetzlichen Rentenversicherung sein können. Notwendig sind möglichst einfache Regeln, mit denen der Staat die Transparenz und Sicherheit privater Vorsorge erhöht, um die grundsätzliche Vorsorgebereitschaft auch im Abschluss von Verträgen münden zu lassen.
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