Pressemitteilung vom 27. November 2009
Impulsgeber für die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung bleibt die Industrie (ohne Bauwirtschaft). Das Wachstum dürfte mit gut zwei Prozent abermals recht kräftig ausfallen (nach 3,3 Prozent im Vorquartal), allerdings schwächt sich die Dynamik deutlich ab. Ein Großteil des zu erwartenden Quartalswachstums war schon in den Vormonaten angelegt. Zwar weist die Auftragsentwicklung im Export weiterhin nach oben. Dem steht jedoch eine eherstagnierende Geschäftsentwicklung im Inland gegenüber. Insgesamt dürfte insbesondere der Lageraufbau, der im Vorquartal kräftig zum Produktionszuwachs beigetragen hat, merklich an Schwung verlieren.
In der Bauwirtschaft ist weiterhin mit einem leichten Wachstum (Expansion um 0,2 Prozent) zu rechnen. Diese – wenn auch sehr moderate – Aufwärtsentwicklung wäre ohne staatliche Stabilisierungsmaßnahmen aus den Konjunkturpaketen kaum möglich, da sich für das Geschäft mit privaten Auftraggebern (Wirtschafts- und Wohnungsbau) bestenfalls eine Stagnation andeutet.
Nach der rückläufigen Wertschöpfung im Vorquartal lassen vor allem die Vertrauensindikatoren für Handels- und Verkehrsleistungen auf eine deutliche Belebung (Zuwachs um 0,7 Prozent) schließen. Hinsichtlich der übrigen Bereiche ist nur mit moderaten Zuwächsen von 0,3 Prozent für den Wirtschaftszweig „Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister“ sowie 0,2 Prozent für „Öffentliche und private Dienstleister“ zu rechnen.
Hintergrund: Das DIW-Konjunkturbarometer
Das DIW-Konjunkturbarometer ist ein Indikator der aktuellen Konjunkturtendenz in Deutschland. Es zeigt die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts und stellt damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dar. Das aktuelle Konjunkturbarometer enthält die erste Schätzung für das vierte Quartal 2009, daher liegen noch keine fundamentalen Indikatorwerte aus dem Berichtszeitraum vor. Diese werden daher aus ihrer Vergangenheitsdynamik fortgeschrieben und mit den bereits vorliegenden Stimmungsindikatoren verknüpft. Naturgemäß stellt daher die Wachstumsschätzung zu diesem frühen Zeitpunkt noch einen sehr vorläufigen ersten Tendenzwert dar.
Themen: Konjunktur