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DIW Berlin sieht Einsparpotentiale im Maschinenbau - besonders mittelgroße Unternehmen haben Luft nach oben

Pressemitteilung vom 16. Dezember 2009

Trotz seiner Erfolge auf dem Weltmarkt: Im deutschen Maschinenbau gibt es erhebliche Effizienzreserven. Das belegt eine neue Studie des DIW Berlin, die die Leistungspotentiale in der Branche nach Unternehmensgrößen aufschlüsselt und vergleicht. „Überraschenderweise haben gerade die mittelgroßen Unternehmen mit 50 bis 1000 Beschäftigten, die im Maschinenbau so wie in kaum einer anderen Branche dominieren, die höchsten Einsparpotentiale. Große und kleine Unternehmen arbeiten dagegen deutlich effizienter, haben aber ebenfalls noch Luft nach oben“, so DIW-Industrieexperte Alexander Kritikos.

Der Maschinenbau ist eine Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft. Etwa 1 Million Menschen arbeiten in der Branche. Darüber hinaus hat dieser Sektor den deutschen Export mit einem Wertzuwachs von über 100 Prozent bis zum Jahr 2006 beflügelt. Das heißt aber nicht, dass in der Branche auch stets effizient gearbeitet wird – DIW-Industrieexperte Alexander Kritikos sagt: „Wir sehen in der gesamten Branche Einsparpotentiale von einem Viertel, manchmal sogar bis zu einem Drittel der eingesetzten Ressourcen.“

Kleine und mittlere Unternehmen dominieren den Maschinenbau

Der Maschinenbau hat eine einzigartige Branchenstruktur – im Gegensatz zur Automobilindustrie geben hier kleine und mittlere Unternehmen den Ton an: Zwei Drittel des Branchenumsatzes werden von Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitern produziert. Und gerade einem Teil dieser Unternehmen gelingt es nicht, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen „Einsparpotentiale gibt es vor allem bei den mittelgroßen Unternehmen“, sagt Alexander Schiersch, Industrieökonom am DIW Berlin und Mitautor der Studie.

Einsparpotentiale werden oft gar nicht erkannt

Über den Grund für die mangelnde Ausschöpfung vorhandener Potentiale kann Schiersch nur spekulieren: „Es passiert immer wieder, dass Unternehmen aus dem Status eines Kleinunternehmens herauswachsen, aber noch immer in ihren alten Organisationsstrukturen verharren. Das führt dann nicht unbedingt zu effizienterer Arbeit.“ Auffällig ist auch, dass manche mittelgroße Unternehmen zwischen 1995 und 2006 wenig wirksame Anstrengungen unternommen haben, ihre Leistungspotentiale besser auszuschöpfen, für Alexander Kritikos ein Zeichen dafür, dass sich viele Unternehmen ihrer Möglichkeiten gar nicht so bewusst sind.

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