Direkt zum Inhalt

DIW-Konjunkturbarometer Oktober 2012: Wirtschaftliche Abkühlung nur vorübergehend

Pressemitteilung vom 25. Oktober 2012

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt für das laufende vierte Quartal mit einer Zuwachsrate von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal eine leichte Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung an. Für das dritte Vierteljahr schätzt das DIW Berlin die Wachstumsrate auf 0,3 Prozent. „Die deutsche Wirtschaft wird die schwächelnde Nachfrage nach ihren Exportprodukten mehr und mehr spüren“, erläutert DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner die Abkühlung. „Die Nachfrage aus dem Euroraum ist wegen der Krise schon länger gedämpft. Zum Jahresende hin werden aber auch die Ausfuhren in andere Länder etwas unter Druck geraten.“

„Besonders betroffen von der Nachfrageschwäche ist die Industrie“, sagt DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Der Dienstleistungsbereich kann weiter von der insgesamt soliden Binnenkonjunktur profitieren.“ Eine Rezession in Deutschland droht nach DIW-Einschätzung daher trotz der sich verschlechternden Stimmung bei Konsumenten und Unternehmen derzeit nicht. Wegen der guten Arbeitsmarktlage und kräftiger Lohnzuwächse in den letzten Jahren schiebe insbesondere der Konsum die wirtschaftliche Entwicklung kräftig an. „Zum Ende des Jahres wird sich im Zuge der langsameren wirtschaftlichen Entwicklung die Situation auf dem Arbeitsmarkt zwar etwas eintrüben“, so Junker weiter. Die Arbeitslosigkeit dürfte vorübergehend sogar leicht ansteigen. „Insgesamt bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt aber gut“, so der DIW-Experte.

Die weltwirtschaftliche Entwicklung dürfte sich nach DIW-Einschätzung in den nächsten Monaten aber bereits wieder beschleunigen. „Die Nachfrage aus dem Euroraum bleibt zwar bis auf weiteres schwach“, sagt Ferdinand Fichtner. „Vor allem in den großen Schwellenländern wie China zeichnet sich aber eine Beschleunigung ab.“ Davon werden nach Einschätzung des DIW Berlin besonders die exportorientierten deutschen Unternehmen profitieren, das günstige Finanzierungsumfeld treibt dann auch deren Investitionen wieder an. „Die Produktionszuwächse dürften im Verlauf des nächsten Jahres auch am Arbeitsmarkt ankommen. Wir erwarten zurzeit also nur eine kurze Schwächephase bei der Beschäftigung“, so Fichtner weiter.

Themen: Konjunktur

keyboard_arrow_up