Pressemitteilung vom 25. Oktober 2012
„Besonders betroffen von der Nachfrageschwäche ist die Industrie“, sagt DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Der Dienstleistungsbereich kann weiter von der insgesamt soliden Binnenkonjunktur profitieren.“ Eine Rezession in Deutschland droht nach DIW-Einschätzung daher trotz der sich verschlechternden Stimmung bei Konsumenten und Unternehmen derzeit nicht. Wegen der guten Arbeitsmarktlage und kräftiger Lohnzuwächse in den letzten Jahren schiebe insbesondere der Konsum die wirtschaftliche Entwicklung kräftig an. „Zum Ende des Jahres wird sich im Zuge der langsameren wirtschaftlichen Entwicklung die Situation auf dem Arbeitsmarkt zwar etwas eintrüben“, so Junker weiter. Die Arbeitslosigkeit dürfte vorübergehend sogar leicht ansteigen. „Insgesamt bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt aber gut“, so der DIW-Experte.
Die weltwirtschaftliche Entwicklung dürfte sich nach DIW-Einschätzung in den nächsten Monaten aber bereits wieder beschleunigen. „Die Nachfrage aus dem Euroraum bleibt zwar bis auf weiteres schwach“, sagt Ferdinand Fichtner. „Vor allem in den großen Schwellenländern wie China zeichnet sich aber eine Beschleunigung ab.“ Davon werden nach Einschätzung des DIW Berlin besonders die exportorientierten deutschen Unternehmen profitieren, das günstige Finanzierungsumfeld treibt dann auch deren Investitionen wieder an. „Die Produktionszuwächse dürften im Verlauf des nächsten Jahres auch am Arbeitsmarkt ankommen. Wir erwarten zurzeit also nur eine kurze Schwächephase bei der Beschäftigung“, so Fichtner weiter.
Themen: Konjunktur